Was denken Sie: Geht es in der Finanzbranche durchweg mit rechten Dingen zu? Oder gibt es Anbieter und Produkte, die bewusst versuchen, den Anleger zu täuschen? Wenn Sie dieser Ansicht sind, dann gehören Sie zu einer zwei Drittel-Mehrheit von Verbrauchern.
Das zeigt eine repräsentative Studie, die das Meinungs-Forschungs-Institut infas im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) durchgeführt hat: Zwei Drittel der Verbraucher vermuten, dass es sowohl bei Finanzen (63%) als auch bei Lebensmitteln (62%) Produkte und Anbieter gibt, die Verbraucher täuschen und schädigen können. Das überrascht nicht.
Wer könnte Schutz bieten oder zumindest für einen verbraucherfreundlichen Markt sorgen? Der Staat? Die Unternehmen selbst? Dass Staat oder Unternehmen selbst für einen solchen Markt sorgen, daran glaubt die Mehrzahl der Befragten nicht:
Nur 43% vertrauen darauf, dass die Wirtschaft für Verbraucher nachteilige Produkte aussortiert. Dem Staat traut das sogar nur jeder Dritte zu (34%). „Das Vertrauensdefizit ist groß. Staat und Wirtschaft müssen gegensteuern. Sie müssen Verbraucherinteressen ernst nehmen und für mehr Klarheit im Markt sorgen“, sagt Gerd Billen (vzbv).
Herstellerangaben sind wichtig
Der Studie zufolge achten Verbraucher bei ihren Entscheidungen neben dem Preis vor allem auf die Informationen der Hersteller. In allen Märkten sehen die Verbraucher in dieser Hinsicht aber große Defizite:
57% aller Befragten sagen, dass ihnen die Informationen der Hersteller nicht ausreichen, um ihre Auswahl zu treffen.
Gerade im komplexen Finanzmarkt vertrauen Verbraucher oft auf den Ruf eines Instituts. Für 56% ist der erste Eindruck ein entscheidendes Kriterium und damit wichtiger als ethische Aspekte (48%) oder geprüfte Siegel (47%).
Lediglich 32% setzen sich intensiv mit der Entscheidung bei Finanzen auseinander – gegenüber 50% bei Lebensmitteln und sogar 65% bei Gebrauchsgütern.
Mit anderen Worten: Nur jeder Dritte setzt sich intensiv mit den Entscheidungen im Finanzbereich auseinander, während dies bei Gebrauchsgütern fast zwei Drittel tun. Woran liegt das? Die Studie sagt nichts dazu. Ein Grund dafür ist vermutlich das mangelhafte ökonomische Wissen der Deutschen.
Ein weitere Studie zeigt nämlich: Das ökonomische Grundwissen der Deutschen weist Lücken auf. Ein Berliner Forscherteam testete das Wissen auf den Themenfeldern Verbraucherschutz, Wirtschaftspolitik sowie Geldanlage und konstatierte schwerwiegende Wissenslücken:
Kompakte Informationen auf drei Seiten
Es stimmt: Das Angebot an Finanzprodukten ist vielfältig und oft auf den ersten Blick nicht leicht zu verstehen. Umfangreiche Prospekte geben zwar ausführlich Auskunft über die Details einer Anlage – aber wie die Studie zeigt, nimmt sich nicht jeder Anleger die Zeit, alle Seiten eines solchen Werkes zu studieren.
Abhilfe soll nach dem Willen des Gesetzgebers seit Juni 2012 ein zusätzliches Vermögensanlagen-Informationsblatt – kurz: VIB – bieten. Auf maximal drei Seiten sollen darin Emissionshäuser Fakten zur Art der Vermögensanlage, der Anlagestrategie, den Risiken, den Aussichten der Kapitalrückzahlung, sowie den Kosten und Provisionen zusammentragen.
Das sind gewissermaßen die vom Verbraucher gewünschten “Herstellerangaben”: Hier finden Sie mehr dazu: VIB: Leichter informieren – einfacher vergleichen!
Wenn Sie weitere Informationen zu uns oder unseren Produkten wollen, rufen Sie uns einfach an: 0561 81 61 94-0
Foto: GG-Berlin / www.pixelio.de
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