Wie viel Ahnung haben die Deutschen von Wirtschaft?

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Das ökonomische Grundwissen der Deutschen weist Lücken auf. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Studie. Ein Berliner Forscherteam testete das Wissen von 1000 Befragten auf den Themenfeldern Verbraucherschutz, Wirtschaftspolitik sowie Geldanlage.

Im Durchschnitt haben die Befragten über 10 der 24 Fragen falsch beantwortet. Eine frühere Untersuchung aus dem Jahr 2010 kam nur zu unwesentlich besseren Ergebnissen.

Kronen und Zinseszins

Worum ging es? Die Fragen drehten sich nicht um komplizierte ökonomische Themenbereiche, sondern um basale Tatsachen und einfache Zusammenhänge. Zum Beispiel wussten nur gut die Hälfte der Befragten, dass Dänemark eine eigene Währung hat. Aber nicht nur Faktenwissen wurde abgefragt. Um die Konditionen von Krediten nachzuvollziehen, ist ein Basiswissen in Zinseszins-Rechnung wichtig. In diesem Punkt mussten mehr als zwei Drittel der Befragten passen.

Entsprechend hart ist das abschließende Urteil der Studien-Autoren: Sie sehen schwerwiegende Wissenslücken bei ökonomischen Fakten und Zusammenhängen.

Der mündige Wirtschaftsbürger

Die Autoren fordern daher Änderungen bei der Bildungspolitik: Der sichere Umgang mit Rechnungen, Krediten und Geldanlagen müsse ein Teil des normalen Lehrplans werden.
Dem schloss sich der Deutsche Lehrerverband (DL) an, er spricht sich für eine bessere ökonomische Grundbildung der Schüler aus.

Verbandspräsident Josef Kraus: “Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass es in der Summe rund 200 Stunden Unterricht werden. Allein das bedeutet umgerechnet auf ein eigenes zweistündiges Fach: zweieinhalb Schuljahre Unterricht in diesem Fach.”


Quelle: Handelsblatt

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