vdp-Immobilienpreisindex erhöht sich im Jahresvergleich um 3,6 %
Der Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland hielt auch im dritten Quartal dieses Jahres an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) um 3,6 % auf 183,7 Punkte zu. Gegenüber dem direkten Vorquartal betrug das Wachstum 0,7 %.
Seit dem Jahr 2010 werden die dem vdp-Index zugrunde liegenden Zahlen Quartal für Quartal von vdpResearch erhoben. Die Daten decken die Preisentwicklung auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien flächendeckend ab und basieren – im Gegensatz zu anderen Preisindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten.
Den größeren Beitrag zum aktuellen Preisanstieg leisteten erneut die Wohnimmobilienpreise, die sich im Vergleich zum dritten Quartal 2024 um 3,8 % erhöhten. Gegenüber dem zweiten Quartal des laufenden Jahres belief sich ihr Plus auf 0,8 %. Die Preise von Gewerbeimmobilien, die Büro- und Einzelhandelsimmobilienpreise einschließen, nahmen um 2,8 % auf Jahressicht und um 0,5 % auf Quartalssicht zu.
„Die Erholungsphase am Immobilienmarkt verfestigt sich weiter – getragen vor allem von der Entwicklung der Wohnimmobilienpreise.“ Jens Tolckmitt
„Seit dem Frühjahr 2024 geht es für die Immobilienpreise aufwärts. Die Erholungsphase am Immobilienmarkt verfestigt sich weiter – getragen vor allem von der Entwicklung der Wohnimmobilienpreise“, stellte Jens Tolckmitt (Hauptgeschäftsführer vdp), heraus. „Die Marktakteure haben sich mit den neuen Rahmenbedingungen arrangiert.“ Tolckmitt merkte an, dass sich die Situation auf dem Gewerbeimmobilienmarkt differenzierter zeige. Abhängig vor allem von Assetklasse, Lage und energetischem Zustand. Bei den derzeit von Banken finanzierten Objekten sei jedoch inzwischen bereits seit mehreren Quartalen ebenfalls ein kontinuierlicher Preisanstieg zu verzeichnen.
Wohnimmobilien: Mehrfamilienhäuser mit größtem Preisanstieg
Die schon seit mehr als einem Jahr anhaltende Dynamik der Wohnimmobilienpreise setzte sich auch im dritten Quartal 2025 fort – mit einem Anstieg um insgesamt 3,8 %. Den größten Zuwachs mit 5,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal wiesen dabei abermals die Preise für Mehrfamilienhäuser auf. Im selben Zeitraum verteuerte sich das selbst genutzte Wohneigentum, bestehend aus Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen, um 2,4 %. Auch beim Vergleich mit dem direkten Vorquartal war bei den Preisen für Mehrfamilienhäuser mit 0,9 % eine höhere Steigerungsrate zu verzeichnen als bei den Preisen für das selbst genutzte Wohneigentum (+0,6 %).
Dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt im dritten Quartal dieses Jahres nicht entspannt hat, ist auch an der Entwicklung der Neuvertragsmieten bei Mietwohnungen abzulesen. Die Mieten erhöhten sich auf Jahressicht um 3,7 % und damit wieder etwas stärker als im Vorquartal (+3,5 %). Die Renditen von Mehrfamilienhäusern, gemessen am vdp-Index für Liegenschaftszinsen, gingen um 1,4 % zurück, da sich die Mieten bei dieser Objektklasse weniger dynamisch entwickelten als die Preise.
„Der Bau-Turbo ist gut und begrüßenswert, aber es braucht mehr. Vorschläge für viele weitere zielführende Maßnahmen liegen auf dem Tisch.“ Jens Tolckmitt
Zu erwarten sei, so Tolckmitt, dass der vor allem in den Metropolen vorherrschende Wohnungsmangel noch mehrere Jahre anhalte – Bauen benötige schließlich Zeit. Allerdings müsse auch an den Rahmenbedingungen weiter konsequent gearbeitet werden, um das vorherrschende Problem zu hoher Baukosten zu lösen. „Der von der Bundesregierung kürzlich beschlossene Bau-Turbo ist gut und begrüßenswert, da er dazu beiträgt, die Planungs- und Genehmigungsprozesse im Wohnungsneubau zu beschleunigen.“ Aber zum einen hänge sein Erfolg stark davon ab, dass die Kommunen die neu geschaffenen Möglichkeiten pragmatisch nutzten. Zum anderen brauche es mehr. Vorschläge für viele weitere zielführende Maßnahmen lägen auf dem Tisch – finanzierungsseitig beispielsweise staatliche Bürgschaften in Höhe von 80 % für Immobiliendarlehen, die großvolumigen Wohnungsneubau ermöglichten. Auch über eine Senkung der Grunderwerbsteuer, über die allerdings auf Länderebene zu entscheiden sei, für Selbstnutzer könne der Wohnungsmarkt entscheidend angekurbelt werden.
Wohnen Top 7: München mit stärkstem Preisanstieg
In den Top 7-Städten verteuerten sich Wohnimmobilien im dritten Quartal dieses Jahres noch etwas stärker als im gesamten Bundesgebiet. Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart verzeichneten ein Preiswachstum von durchschnittlich 4,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Metropolen, in denen die Preise für Wohnobjekte am geringsten bzw. am stärksten zulegten, waren Stuttgart (+2,4 %) bzw. München (+5,3 %).
Die unverändert hohe Nachfrage nach Wohnraum – besonders in den Ballungsräumen – führte erneut zu einem spürbaren Anstieg der Neuvertragsmieten. In den sieben Metropolen legten die Mieten um durchschnittlich 3,8 % im Vergleich zum dritten Quartal 2024 zu, wobei die Bandbreite von +3,3 % (Berlin) bis +5,1 % (Düsseldorf) reichte. Die Renditen, gemessen am vdp-Liegenschaftszinsenindex, nahmen in den Top 7-Städten im Durchschnitt um 1,1 % ab. Nur in Stuttgart war die Veränderungsrate positiv (+0,7 %).
Gewerbeimmobilien: Büros dominieren Preisentwicklung weiterhin
Zum Preisanstieg der Gewerbeobjekte um insgesamt 2,8 % im dritten Quartal 2025 trug die Verteuerung der Büros mit 3,0 % im Jahresvergleich stärker bei als die Entwicklung der Einzelhandelsimmobilienpreise (+2,2 %). Gegenüber dem direkten Vorquartal lag das Plus der Büropreise mit 0,6 % nur unwesentlich höher als die Zunahme der Preise von Handelsobjekten (+0,5 %). Beide Entwicklungen zusammengefasst, ergab sich vom zweiten zum dritten Quartal 2025 ein Anstieg der Gewerbeimmobilienpreise um 0,5 %.
Während die Neuvertragsmieten bei Büroimmobilien um 3,2 % zulegten, belief sich das Mietwachstum bei Einzelhandelsobjekten auf 1,9 % – jeweils im Vergleich zum dritten Quartal 2024. Gemessen am vdp-Liegenschaftszinssatzindex nahmen die Renditen bei Büros auf Jahressicht um 0,2 % zu, während sie bei Handelsimmobilien um 0,2 % zurückgingen.
„Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt konzentriert sich das Transaktionsgeschehen weiterhin auf das Top-Segment“ Jens Tolckmitt
Mit Blick auf die Entwicklung der Büro- und Einzelhandelsimmobilienpreise kommentierte Tolckmitt: „Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt konzentriert sich das Transaktionsgeschehen weiterhin auf das Top-Segment, also auf energieeffiziente, flexible Immobilien in Top-Lagen.“ Dort ließen sich folgerichtig entsprechende Preisanstiege beobachten. „Etwaige Auswirkungen der unverändert bestehenden Unsicherheitsfaktoren wie der weiteren Konjunkturentwicklung sowie der Handelsstreitigkeiten und der geopolitischen Konflikte auf den Gewerbeimmobilienmarkt bleiben abzuwarten.“
vdp-Immobilienpreisindex Q3/2025: Der vdp veröffentlicht vierteljährlich den Immobilienpreisindex. Die IMMOVATION AG veröffentlicht die Daten regelmäßig in ihrem News Blog.
Quelle: Pressemitteilung vdp vom November 2025
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