Baufinanzierung: Fünf Stolpersteine, die Sie meiden sollten
Die Bauzinsen sind derzeit im Keller und die Deutschen zieht es angesichts der günstigen Baukredite verstärkt in die eigenen vier Wände. 62 Prozent halten den Zeitpunkt zur Finanzierung einer Immobilie für günstig. Bei einer Finanzierung ist es wie bei einem Haus: Beide brauchen ein solides Fundament: „Ohne eine solide Finanzierungsstrategie und einen ehrlichen Kassensturz geht es nicht“ raten Finanzierungsexperten.
Das aktuelle Immobilien-Barometer zeigt jedoch auch: „Viele Eigenheimerwerber rechnen nicht vorher durch, was ihre Immobilie sie inklusive Zinsen und Nebenkosten am Ende kostet. Sie lassen sich von dem guten Gefühl leiten, dass sie ihr Geld richtig investieren, da eine Immobilie einen langfristigen Wert schafft, den sie zudem auch sofort nutzen können – im Gegensatz zu vielen alternativen Anlageformen.“
Ein gutes Gefühl – die emotionale Rendite – ist zwar wichtig und mag eine gute Motivation sein, doch auf dem Weg zu den berühmten eigenen vier Wänden gilt es trotz aller Euphorie einige Stolpersteine zu meiden.
Erster Stolperstein: Wunschimmobilie „schön rechnen“
Schon vor der Suche nach der perfekten Immobilie, sollte man sich fragen, wie groß der finanzielle Spielraum tatsächlich ist. Welches Monatseinkommen steht dauerhaft zur Verfügung? Ein erster guter Anhaltspunkt für eine Kalkulation ist die aktuelle Kaltmiete: Wer diesen Betrag problemlos aufbringen kann, wird auch eine vergleichbare Darlehensrate bedienen können.
Aber Sicherheit bringt nur ein echter Finanzcheck. Was ist bei einem solchen Kassensturz wichtig? Es sollten alle regelmäßigen und unregelmäßigen Posten über einen größeren Zeitraum sorgfältig aufgeführt werden. Wichtig: Punkte wie Autoreparaturen, Instandhaltungskosten oder Urlaub nicht „vergessen“ und eher großzügig kalkulieren.
Zweiter Stolperstein: Zu geringe Tilgung
Etliche Kreditinstitute bieten eine anfängliche Tilgungshöhe von einem Prozent an. Klar sollte jedoch sein: Je niedriger der Tilgungssatz ist, desto länger dauert es, bis man wieder schuldenfrei ist. „In der aktuellen Tiefzinsphase sollten Bauherren und Immobilienkäufer den erzielbaren Konditionsvorteil unbedingt in eine schnellere Schuldenfreiheit investieren. Wer beispielsweise in rund 25 Jahren schuldenfrei sein möchte, benötigt derzeit eine anfängliche Tilgung von 3,0 Prozent“, raten Experten.
Dritter Stolperstein: Drum prüfe, wer sich länger bindet …
Wer gleich das erstbeste Angebot akzeptiert, kann am Ende leicht das Nachsehen haben. Vergleichen kann Geld sparen. Wichtig: Standardisierte Angebote müssen nicht mit der individuellen Lebenssituation des Kreditnehmers übereinstimmen.
Vierter Stolperstein: Ohne Absicherung finanziert
Viele Experten empfehlen: „Lastet die Finanzierung hauptsächlich auf einer Person, sollte diese entsprechend abgesichert sein.“ Ein Beispiel: „Eine Risikolebensversicherung hilft den Hinterbliebenen im Todesfall die monatliche Rate weiter zu bedienen.“ Kreditnehmer sollten auch über Vorkehrungen gegen Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit nachdenken, damit die Kreditraten auch dann gezahlt werden können, „wenn der Hauptverdiener nicht mehr oder nur noch bedingt seinem Beruf nachgehen kann.“
Fünfter Stolperstein: Keine Reserven für Instandhaltung
Eine Finanzierung sollte kein zu enges Korsett sein. Wer keinen Spielraum hat, den kann Außerplanmäßiges schnell aus der Bahn werfen. Wichtig ist daher, Rücklagen zu schaffen, zum Beispiel für Reparaturen oder Modernisierungsarbeiten. Sachverständige raten: „Da mit zunehmendem Alter einer Immobilie auch deren Instandhaltungskosten steigen, empfiehlt es sich von Anfang an, Rücklagen zu bilden. Hier gilt die Faustregel: Zwei Euro monatlich pro Quadratmeter Wohnfläche zurücklegen“.
Quellen: www.comdirekt.de; www.interhyp.de; www.immobilienscout24.de
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