Sparerkompass 2014: Die Diagnose (Focus)

Seit 2011 bringt die Bank of  Scotland den Sparerkompass heraus. Nach Ansicht des Focus ist der „Sparerkompass 2014“ ein Röntgenbild der deutschen Sparerseele. Das Nachrichtenmagazin sieht 9 wichtige Diagnosen, die wir hier für Sie zusammenfassen.

Diagnose 1: Die Deutschen sind vermögend

Die Umfrage (es wurden 1676 Menschen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt) zeigt, dass ca. 10% der Befragten ein Vermögen von 50.000 EUR oder sogar mehr auf der hohen Kante haben. Ca. 25% kommen auf einen Betrag zwischen 10.000 und 50.000 EUR. (Selbstgenutzte Immobilien sowie Lebens- und Rentenversicherungen kommen noch hinzu.) Ca. 33% haben Rücklagen zwischen 1.000 und 10.000 EUR. Dass die Deutschen alles in allem reich sind, zeigen auch diese Zahlen:

Privatvermögen der Deutschen übersteigt Zehn-Billionen-Marke


Diagnose 2: Das Finanzwissen der Deutschen ist ausbaufähig

Obschon diese Zahlen beeindrucken, glauben nicht mal 30%, sie seien bei Geldanlagen gut informiert. Deutlich über zwei Drittel sind nach eigener Einschätzung eher mittelmäßig oder gar schlecht informiert. Eine ältere Studie zeigt:

Zwei Drittel wollen Schulfach „Geld und Finanzen“


Diagnose 3: Deutsche können – nach eigener Einschätzung – gut mit Geld haushalten

Das Gros der Deutschen ist der Ansicht, mit Geld gut umgehen zu können und “nur selten mehr auszugeben”, als die Geldbörse hergibt: Über die Hälfte ist der Ansicht, sie können mit Geld sogar “sehr gut” umgehen. Nicht mal jeder Zehnte fühlt sich gelegentlich überfordert.


Diagnose 4: Volkssport “Sparen”

Auch wenn der Sparanteil entsprechend einer Studie der comdirect leicht gesunken ist: Sparen ist in Deutschland – in den Worten des Focus – ein Volkssport. Fast zwei Drittel sparen regelmäßig, ein Viertel gelegentlich und nur jeder Siebte ist Nichtsparer.


Diagnose 5: Nur Bares ist Wahres

Unverändert gilt: “Trotz Inflation vertrauen viele Deutsche beim Sparen auf ihr Sparschwein oder lagern ihr Geld Zuhause. Vielen vermittelt es ein Gefühl der Sicherheit, das  Geld in der Nähe zu haben. Auch die ständige Verfügbarkeit des Guthabens ist den Deutschen wichtig.” Das war das Ergebnis beim Sparer-Kompass 2013 und daran hat sich nicht viel geändert. Ein Drittel der Deutschen bewahrt größere Mengen Bares zuhause.


Diagnose 6: Die Deutschen lieben nach wie vor ihr Sparschwein

Das Sparschwein begleitet uns seit dem Mittelalter! Die Sparklassiker Sparschwein kommt zwar ganz langsam aus der Mode, aber immer noch wird es von mehr als der Hälfte genutzt. (Lesen Sie Warum man Schweine zum Sparen nutzt)


Diagnose 7: Die Deutschen setzen auf Sicherheit

Deutlich mehr als zwei Drittel sind nicht bereit, für ein Plus an Rendite ein Plus an Risiko in Kauf zu nehmen: Im Zweifel entscheiden sie sich stets für die (vermeintlich) sichere Anlage und verzichten auf die Chancen. Nur 2% der Deutschen geben an, das Risiko zu “lieben”.


Diagnose 8: Die Deutschen geben Rätsel auf

Viele Deutsche glauben, dass ein Tagesgeldkonto die beste Möglichkeit darstellt, bei geringem Risiko eine gute Rendite zu erwirtschaften. Der Focus findet das “rätselhaft” und vermutet, dass die meisten nicht wissen würden, dass Tagesgeldkonten derzeit “nur noch 0,3 oder 0,5 Prozent Zinsen” abwerfen.


Diagnose 9: Deutsche bauen bei der Altersvorsorge auf Immobilien

Ein Drittel der Deutschen hält Immobilien für am besten geeignet. Zum gleichen Ergebnis kam eine Studie der Postbank im Oktober 2013: “Ein Drittel derjenigen, die ihre Vorsorge ausbauen wollen, möchten ein Haus oder eine Wohnung zum Selbstbezug bauen oder kaufen. Das ist fast die Hälfte mehr als noch vor fünf Jahren! Warum ist das so? Hier sind vor allem zwei Gründe zu nennen: die günstigen Möglichkeiten der Finanzierung (Niedrigzinsphase!) und die Aussicht im Alter mietfrei zu wohnen.”

Postbank


Quelle: Focus