Vermögensbarometer: Jeder Zweite plant Vermögensaufbau mit Immobilie

Münzensäulen mit Backsteinen

Zusammenfassung:

Die Anlage-Gewohnheit der Deutschen ändern sich zögerlich. Den Anlegern ist zwar klar, dass Sparbücher, Tagesgeld und Festgeld bei Zinsen von unter 1,5%  gegenüber einer Inflationsrate von ca. 1,6% nicht mal die Kaufkraft erhalten. Doch ein großer Teil der Deutschen setzt dieses Wissen nicht um, denn das Bedürfnis nach Sicherheit und Bekanntem ist groß. Die Börse gilt den meisten als zu spekulativ.

Deshalb vertrauen viele Deutsche – wieder besseres Wissen – auf das “gute alte” Sparbuch. Aber die Immobilie als Geldanlage hat sich mittlerweile zur Alternative Nummer Eins entwickelt!

Die Deutsche schätzen ihre finanzielle Situation positiv ein

Wie schätzen die Deutschen ihre persönliche finanzielle Situation ein? Sehr positiv! Mehr als die Hälfte (57%) findet die eigene Finanzlage “gut”, viele sogar “sehr gut”. Ein Viertel erwartet sogar, dass sich diese Lage in nächster Zeit noch verbessert. Das ist eines der Ergebnisse des diesjährigen Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).

So positiv die Deutschen ihre Gegenwart sehen, so pessimistisch sind sie beim Blick auf ihre Altersvorsorge: 53% fürchten, dass ihre Rente nicht den Erwartungen entsprechen wird. Die Hauptgründe für diese Sorgen sind die Niedrigzinsphase und die Angst, die Sparguthaben könnten nicht sicher sein.

Wie legen die Deutschen ihr Geld aktuell an?

Die Studie zeigt: Die Niedrigzinsphase spielt für 45% der  Deutschen eine “wichtige” oder “sehr” wichtige Rolle. Deshalb haben Sparbücher oder Kapital-Lebensversicherungen etwas an Ansehen verloren.

Den Befragten ist zwar klar, dass diese Anlagen kaum Rendite abwerfen. Dennoch sind genau diese Sparformen nach wie vor die am meisten genutzten:

  1. Rentenversicherungen (63 %)
  2. Sparbücher (58%) und
  3. Lebensversicherungen (55%).

Wie wollen die Deutsch in Zukunft anlegen?

Fragt man die Deutschen jedoch, wie sie ihr Geld in Zukunft anlegen wollen, sehen die Dinge etwas anders aus:  Die drei Spitzenreiter büßen hier mächtig ein:

  1. Sparbuch: Nur noch jeder Zweite (52%) hält es für  sinnvoll
  2. Rentenversicherung: 38% halten sie für ein gutes Produkt zur Altersvorsorge
  3. Lebensversicherung: Gerade mal ein Viertel (26%) wollen hier investieren

Immobilien sind die Nummer 1

“Die eigenen vier Wände sind inzwischen mit weitem Abstand die beliebteste Form in Deutschland, für das Alter vorzusorgen”, resümiert Dieter Pfeiffenberger (Postbank). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bausparvertrag und der Erwerb von Immobilien zur Vermietung.

Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt übrigens eine Studie der Postbank: “Die eigenen vier Wände sind inzwischen mit weitem Abstand die beliebteste Form in Deutschland, für das Alter vorzusorgen” (Postbank). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bausparvertrag und der Erwerb von Immobilien zur Vermietung.

Ratgeber: Print vor Web und Banken vor Finanzberatern

Wen schätzen die Deutschen als Ratgeber in Geldangelegenheiten? Die drei Spitzenreiter liegen dicht beieinander: Den größten Einfluss (64%) haben Personen aus dem eigenen Umfeld – Verwandte, Freunde und Bekannte. Mit nahezu den gleichen Wert (63%) erzielen Verbraucher-Verbände. Es folgen die klassischen Medien: Print, Fernsehen und Radio. Knapp jeder Zweite holt sich seinen Rat im Netz. Online Medien erreichen einen Wert von 49%.

Von Banken und Sparkassen unabhängige Finanzberater sind für knapp ein Drittel (31%) die Informationsquelle der Wahl. 42% setzen auf eine Sparkasse und über die Hälfte (52%) trauen einer der anderen Banken.


Foto: Schlierner; Digipic Fotolia


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  • Münzensäulen mit Backsteinen: © Schlierner/Fotolia.com