Geldanlage in Immobilien – sicherer als Aktien

Haus aus Geldscheinen

Beim Thema Geldanlage denken viele Menschen zuerst an Aktien. Die hohen Renditen locken die Anleger an. Doch eine wissenschaftliche Untersuchung hat jetzt ergeben, dass es eine Geldanlage gibt, die mindestens genau so viel Rendite abwirft wie Aktien, aber sicherer ist: Immobilien.

Die eigene finanzielle Absicherung ist ein sehr wichtiges Thema, wenn man auch im Alter seinen gewohnten Lebensstandard halten möchte. Viele Menschen legen ihr Geld deshalb gewinnbringend an. Doch die scheinbar lukrativste Anlageart, die Aktie, bringt Schwankungen und Unsicherheit mit sich. Wer aber auf die hohe Rendite einer Aktienanlage nicht verzichten möchte, dabei aber lieber auf Sicherheit geht, der sollte in Immobilien investieren, wie ein Team von Wissenschaftlern nun herausgefunden hat.

Finanzanalyse von 145 Jahren

Wenn Menschen ihr Geld anlegen möchten, dann müssen sie häufig zwischen zwei Optionen wählen: entweder eine hohe Rendite oder lieber Sicherheit? Beides zusammen scheint nicht möglich zu sein. Ökonomen haben nun anhand einer Analyse bestätigt, dass bei einer Geldanlage in Immobilien dieser Zielkonflikt offenbar nicht entsteht. Moritz Schularick, Professor für Ökonomie an der Universität Bonn, hat gemeinsam mit drei Kollegen für 16 Industrieländer die Renditeentwicklung der Anlageklassen Aktien, Wohnimmobilien, Bankeinlagen und Anleihen im Zeitraum von 1870 bis 2015 untersucht. Es ist die bisher erste Untersuchung in einem solchen Umfang, wie Schularick erklärt.

Immobilien sind Spitzenreiter im Ranking

Die Analyse hat ergeben, dass Immobilien im Vergleich zu den anderen Anlageklassen im gesamten Untersuchungszeitraum von rund 145 Jahren mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 8,7 % am besten abschneiden. Sogar Aktien schaffen es nur auf 7,8 %, dahinter folgen Anleihen (1,46 %) und Bankeinlagen (0,3 %). „Die beste Investition, die man in den vergangenen 140 Jahren unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten machen konnte, waren Wohnimmobilien“, erläutert Schularick. Denn die Ökonomen fanden heraus, dass „die Renditen von Immobilien im Vergleich zu Aktien deutlich weniger Schwankungen aufweisen“. Das liegt vor allem daran, dass jeder Mensch grundsätzlich wohnen muss. Mietzahlungen sind deshalb eine recht stabile Konstante. Verbraucher sparen lieber an anderer Ecke, bevor sie in eine kleinere, günstigere Wohnung ziehen.

Vor- und Nachteile bei jeder Investitionsstrategie

Seit der Finanzkrise richten immer mehr Investoren ihren Blick auf den Immobilienmarkt. In Deutschland sieht das noch etwas anders aus. Schularick: „Hier wirkt sich der Immobilienboom bislang nicht so stark aus. In Deutschland schneidet der Aktienmarkt besser ab als der Immobilienmarkt“. Risiken gebe es auch bei einer renditestarken Investition in Immobilien, da dort die Zinsen wieder steigen und Kredite teurer werden könnten. Laut Schularick sind „Immobilien auch nicht so leicht veräußerbar wie Aktien, falls man in eine Notlage gerät und rasch verkaufen muss“. Aber jede Investition birgt ein gewisses Risiko. Bei Immobilien ist dies laut Untersuchung aber geringer als bei anderen Anlageklassen. „Ökonomen haben Immobilien lange Zeit als großes Klumpenrisiko betrachtet. Die Wissenschaft wacht jetzt erst auf“, sagt Schularick.

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Quelle: www.sueddeutsche.de

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