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Bauhauptgewerbe im September: Perspektive verbessert sich

Auftragsplus in allen Bausparten. Umsatz insgesamt im Plus. Es profitieren noch nicht alle Betriebe.

Baukonjunktur mit positiver Entwicklung im September

„Nach dem eher verhaltenen Ergebnis im August, hat die Baukonjunktur im September im Vorjahresvergleich angezogen. Von dem Auftragsplus haben diesmal alle Bausparten profitiert – selbst der Straßenbau. Auch wenn der Anstieg zum Teil auf das schlechte Ergebnis im Vorjahresmonat zurückzuführen ist, sind das nach Monaten des Abwärtstrends endlich erste positive Nachrichten.“ Mit diesen Worten kommentiert Tim-Oliver Müller (Hauptgeschäftsführer BAUINDUSTRIE) die heute veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau.

Demnach lag der Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe im September mit real2 20,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vormonat3 wurde ein Plus von 7,7 Prozent ausgewiesen. Das ausgesprochen positive Vorjahresergebnis sei zum Teil aber auch auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Im September 2024 sei der Auftragseingang um real2 11,6 Prozent zurückgegangen. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis September dieses Jahres werde für das Bauhauptgewerbe1 mittlerweile ein reales2 Plus von 8,0 Prozent ausgewiesen. Hiervon sei allerdings der Straßenbau ausgenommen, der noch mit real minus 7,4 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau liege.

Erste positive Impulse im Straßenbau 

Müller: „Für den September allerdings gibt es erste positive Zeichen auch im Straßenbau, der Auftragseingang hat hier um real 4,4 Prozent zugelegt. Zwar auch aufgrund eines Rückgangs im Vorjahr (-9,6 Prozent), wir hoffen aber trotzdem, dass es kein Strohfeuer ist. Schließlich steht die Ankündigung des Bundeskanzlers, dass jedes baureife Projekt auch gebaut wird.“ Wichtig sei nun, dass konkrete Projekte an den Start gebracht werden. Denn laut einer aktuellen Umfrage des IW Kölns haben 77 Prozent aller Unternehmen angegeben, dass sie in ihren betrieblichen Abläufen durch Einschränkungen im Straßenverkehr behindert seien. Damit seien die desolaten Straßennetze und maroden Brücken mit Abstand das größte Verkehrsproblem der Betriebe. Müller: „Das Bundesverkehrsministerium täte gut daran, ein konkretes Bauprogramm für Schiene, Straße und Wasserstraße mit baureifen Projekten vorzulegen.“

Umsatzentwicklung mit Licht und Schatten

Nach einem Minus im August wurde für den baugewerblichen Umsatz im gesamten Bauhauptgewerbe im September (im Vergleich zum Vorjahresmonat) ein reales Plus von 5,1 Prozent gemeldet. Damit ergibt sich für die ersten neun Monate ein Anstieg von real 1,5 Prozent. Für den Straßenbau, aber auch für den Wohnungsbau wird nach wie vor ein realer Rückgang (-3,8 bzw. -3,9 Prozent) ausgewiesen. „Die positive Baugenehmigungs- und Auftragseingangsentwicklung im Wohnungsbau ist noch nicht im Umsatz angekommen. Wir gehen davon aus, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass in den unterjährigen Zahlen nur die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten erfasst werden. Der Einfamilienhausbau wird aber überwiegend von den Kleinbetrieben erbracht. Die größeren Betriebe sind eher im Mehrfamilienhausbau tätig. Die Abrechnung erfolgt hier mit einem deutlich größeren Timelag.“

 

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis). 
1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten | 2 kalenderbereinigt | 3 saison-, kalender- und preisbereinigt 

Presse BAUINDUSTRIE 2025-11

Bildquellen:

  • Baukonjunktur-2025-09: © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.
  • Baukonjunktur: © IMMOVATION / ©Tobias Bugala