Im Leben müssen Menschen viele Entscheidungen treffen, viele davon sind finanzieller Natur. Eine Studie der Allianz hat ergeben, dass bei den Europäern erhebliche Wissenslücken in finanzieller Allgemeinbildung bestehen. Deutschland erreicht immerhin Platz zwei hinter Österreich.
In zehn europäischen Ländern führte die Allianz eine Umfrage zum Thema Finanzwissen durch – mit unerfreulichen Ergebnissen. Unter den teilnehmenden Ländern Frankreich, Österreich, Deutschland, Portugal, Belgien, Italien, Niederlande, Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich bilden Frankreich, Portugal und Italien das Schlusslicht im Bereich der finanziellen Bildung. Deutschland erreicht immerhin Rang zwei nach dem Erstplazierten Österreich.
Stumme Warnung durch Finanzkrise
Trotz der zurückliegenden Finanzkrise, die laut Allianz verdeutlicht haben sollte, wie wichtig finanzielle Grundbildung ist, wissen die Europäer „bedenklich wenig über Finanzen und Risiken“. Im Vergleich zu älteren Studien vor ungefähr zehn Jahren, hat sich das Wissen unter der Bevölkerung nicht maßgeblich verändert.
Mit dem Begriff der „Risikostreuung“ konnten beispielsweise die wenigsten Befragten etwas anfangen. „Lediglich 28 Prozent der Teilnehmer konnten anhand eines Beispiels das auf Risikostreuung basierende und somit geeignetste Finanzprodukt benennen“, heißt es im Bericht.
Vizemeister Deutschland
Direkt auf Spitzenreiter Österreich folgt Deutschland im Bereich des Finanzwissens. Trotz erheblicher Wissenslücken konnten hier zumindest rund 63 Prozent der Befragten die grundlegenden Finanzfragen richtig beantworten. Auf Fragen zu Risiken antworteten 19 Prozent korrekt, ebenso in Österreich. Dennoch sei es laut der Allianz Studie beunruhigend, dass nur jeder fünfte Deutsche grundlegendes Wissen über die Risiken im Finanzbereich habe.
Frauen und junge Menschen müssen aufholen
Die Studie zeigt auf, dass vor allem Frauen in ihrer finanziellen Bildung nicht auf dem aktuellen Stand sind. Dass man sich aufgrund der zunehmend hohen Lebenserwartung nicht darauf verlassen kann, im Alter von seinen Ersparnissen leben zu können, konnten die meisten Teilnehmer der Umfrage nachvollziehen, ältere jedoch eher als jüngere.
Doch gerade heutzutage müssen die jüngeren selbst für ihr Alter vorsorgen, um im Ruhestand nicht plötzlich in die Altersarmut abzurutschen. Die Studie belegt außerdem, dass diejenigen, die über „finanzielle und risikobezogene Konzepte“ besser Bescheid wissen, oft auch „bessere finanzielle Entscheidungen treffen.“
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