Studie: Ältere schlagen Jüngere im Finanzwissen

Von wegen altes Eisen: In Sachen Finanzen halten sich ältere Menschen für besser informiert als die Jüngeren. 72% der über 50-Jährigen geben an, sich in finanziellen Angelegenheiten gut auszukennen. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es nur 59%. Jedem vierten Jüngeren fällt es zudem schwer, den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Bei ihren Eltern und Großeltern haben damit gerade einmal 15% Probleme.
Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie “Liquidität 50Plus”. Tausend Personen im Alter von 50 bis 79 Jahren sowie 500 Bundesbürger zwischen 20 und 29 Jahren wurden dafür befragt.

  • 72:59 – in Geldfragen kennen sich über 50-Jährige besser aus als die jüngere Generation
  • Nur 48% der Jüngeren widmen ihren Finanzen die nötige Aufmerksamkeit

“Die erste eigene Wohnung, der erste Job – die junge Generation betritt gerade in finanziellen Angelegenheiten in vielen Bereichen Neuland. Da ist es verständlich, dass sie damit eher Probleme haben als Ältere, die sich schon viele Jahrzehnte mit der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau beschäftigen”, so ein Sprecher.

Wie die Studie zeigt, ist allerdings auch das Interesse der Jüngeren an Geldfragen nicht sehr groß. Zwar sehen die 20- bis 29-Jährigen fast ausnahmslos ein, dass sie sich mit ihrer finanziellen Absicherung in irgendeiner Form beschäftigen müssen. Nicht einmal jedem Zweiten ist dieses Thema aber sehr wichtig. Sie verbringen lieber Zeit mit dem Partner (69%), der Familie (63%) und Freunden (54%). Da bleibt offenbar keine Zeit, Ordnung in die eigenen Finanzen zu bringen.

Thema Finanzen sollte größere Rolle spielen

Es gibt aber auch positive Signale. So überprüfen 67% der 20- bis 29-Jährigen regelmäßig ihren Kontostand. Und für Anschaffungen nutzen nur 16% von ihnen den Dispokredit. “Das ist vernünftig. Für ein überschaubares Liquiditätsmanagement ist der Ratenkredit die bessere Wahl als der teure Dispo”.

Experten raten aber, nicht nur die aktuelle finanzielle Situation im Blick zu haben: “Gerade in jungen Jahren werden die Grundlagen gelegt für ein finanziell unabhängiges Leben. Das Thema Finanzen sollte deshalb bei der Mediennutzung und bei Gesprächen im Familien- und Freundeskreis unbedingt eine größere Rolle spielen.”


Hintergrundinformationen

Die Studie “Liquidität 50Plus” untersucht Liquidität und Kreditaufnahme der Generation 50Plus. Im Juni und Juli 2014 befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von easyCredit 1.000 Personen im Alter von 50 bis 79 Jahren. Es ist bereits die zweite Befragung dieser Art. Die erste fand im Herbst 2013 statt. Zum Vergleich wurden dieses Mal einige Fragen auch 500 Deutschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren gestellt.

Die Interviews der repräsentativen Bevölkerungsbefragung wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durchgeführt. Zusammen mit der Befragung wurde das easyCredit-Liquiditätsbarometer ermittelt, welches die Stimmung zur finanziellen Situation der Generation 50Plus erfasst.


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