Interhyp Wohntraumstudie 2025
Wohneigentum bleibt Ziel: Zwei Drittel der Mieter möchten gerne im Eigentum leben – der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen.
Wie viel ist von den Wohnträumen der Deutschen eigentlich noch übrig? In einer Zeit, in der Krisen den Alltag dominieren, untersucht Interhyp, wie sich dadurch die Sehnsüchte, Ängste und Wünschen von rund 1.500 Befragten rund ums Wohnen verändert haben – und was das für den Immobilienmarkt bedeutet.
Wohnen im Zeichen der Krise – Rückzug ist Trend
„In den vergangenen Jahren türmen sich multiple Krisen auf, die auch nicht mehr verschwinden: Kriege, wirtschaftliche Krisen, die Klimakrise“, sagt Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr. „Und wir sehen, dass diese Krisen in Bezug auf das Thema Wohnen von Jahr zu Jahr deutlichere Spuren in den Köpfen der Menschen hinterlassen.“
Das Zuhause wird zunehmend als Schutzraum wahrgenommen. 93 % der Befragten wünschen sich, dass es gerade in Krisenzeiten einen sicheren Rückzugsort. 80 % möchten langfristig in ihrem Zuhause bleiben. „Je unüberschaubarer die Außenwelt, desto größer wird das Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstwirksamkeit in den eigenen vier Wänden“, so Mohr.
Vom Loft zum Hof – wie sich Wohnträume verändern
Während das freistehende Einfamilienhaus mit 54 % (-2 % im Vgl. zu 2024) weiterhin an der Spitze steht, gewinnen pragmatischere Wohnformen wie die Doppelhaushälfte (+3 % im Vgl. zu 2024) oder Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+5 % im Vgl. zu 2024) an Bedeutung.
„Die Menschen wagen es kaum mehr zu träumen – und wenn sie träumen, werden die Träume zunehmend pragmatischer und auf Funktionalität ausgerichtet“, erläutert Mirjam Mohr.
Der festgefrorene Immobilienmarkt
Der Wunsch nach Wandel ist groß unter den Befragten: 60 % wünschen sich eine Veränderung ihrer Wohnsituation – und vor allem eine Wohnsituation, die besser zu ihrem Leben passt. Das kann eine größere oder eine altersgerechte Wohnung sein. Mehr als ein Viertel der Befragten sagt gleichzeitig, nicht daran zu glauben, eine passende Wohnung zu finden. Auf die Frage nach dem Warum sagen 63 %, der Markt sei schwierig und wie festgefroren. 60 % geben an, sich finanziell keine andere Immobilie leisten zu können. 55 % bewerten den Wohnraum in Deutschland insgesamt als zu knapp. „Die Folge: Viele Menschen verharren in Wohnlösungen, die nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Aus Angst, keine passende Alternative zu finden“, erklärt Mohr.
Wohnträume brauchen politische Bewegung
Gleichzeitig macht die Studie deutlich: Der Wunsch nach Wohneigentum ist nach wie vor ungebrochen groß. „Wie in den Jahren zuvor steht auch dieses Jahr ein schönes Zuhause direkt nach Gesundheit auf Platz zwei der wichtigsten Dinge im Leben – und hat sogar noch einmal um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zugelegt“, sagt Mirjam Mohr. Zudem möchten zwei Drittel der Mieter gerne im Eigentum leben. Doch die Hürden sind hoch. 75 % nennen niedrigere Immobilienpreise als wichtigste Voraussetzung für einen Kauf, 53 % niedrigere Kreditzinsen.
Zukunftswohnen – Ideen für neue Wege
Die Studie beleuchtet auch innovative Wohnprojekte wie das Benjamin Franklin Village in Mannheim oder den Pioneer-Park in Hanau. Diese zeigen, wie durch politische Initiative und kreative Konzepte neue Wohnformen entstehen können, die Sicherheit und Entwicklung vereinen.
„Solche Projekte machen Mut“, betont Mohr. „Sie zeigen, dass Zukunftswohnen möglich ist, wenn Politik und Gesellschaft gemeinsam neue Wege gehen.“
Der Wohntraum lebt
„Auf die in unserer Studie aufgeworfene Frage gibt es eine eindeutige Antwort: Der Wohntraum lebt. Aber er hat sich einerseits durch die multiplen Krisen in der Welt verändert. Und ist andererseits für viele Menschen in immer weitere Ferne gerückt“, merkt Mirjam Mohr an. „Es ist daher dringend nötig, dass unsere aktuelle Regierung den entsprechenden Änderungswillen zeigt, um Immobilieneigentum in Deutschland einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Ideen gibt es genug, nun kommt es auf die Umsetzung an.“
Über die Interhyp Wohntraumstudie
Pressemitteilung November 2025 interhyp
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