Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) 06/2025
+++ Beleihungsauslauf steigt über 87 Prozent, anfängliche Tilgung fällt auf Tiefstand +++ Darlehenssumme und Standardrate verzeichnen Zuwächse +++ KfW-Darlehen etwas stärker nachgefragt, Zinsbindung geht leicht zurück +++
Beleihungsauslauf steigt über 87 Prozent, anfängliche Tilgung fällt auf Tiefstand
Die Deutschen bringen anteilig immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung ein. Im Juni steigt der Beleihungsauslauf, der den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert einer Immobilie beziffert, auf 87,18 Prozent. Das ist der bislang höchste Wert in diesem Jahr. Im Mai hatten Immobilienkaufende einen knapp 0,9 Prozent höheren Eigenkapitalanteil vorzuweisen. Im Juni 2024 lag der Wert mit 86,51 Prozent dazwischen.
Von Januar bis Mai bewegte sich der Tilgungssatz knapp über 1,7 Prozent. Im Juni fällt er mit 1,69 Prozent erstmalig seit Juli 2011 (1,64 Prozent) unter diese Schwelle. Mit Festsetzen der Tilgungshöhe bestimmen Darlehensnehmende, welche Summe sie monatlich an die Bank zurückzahlen. Eine niedrige Tilgung macht die Zahlung jeden Monat leistbarer. Gleichzeitig führt dies aber dazu, dass sich die Laufzeit des Kredits verlängert und die insgesamt zu zahlende Zinslast erhöht. Wichtig ist, dass die finanzielle Belastung einer Baufinanzierung in den individuellen Budgetplan passt.
Darlehenssumme und Standardrate verzeichnen Zuwächse
Die Höhe des Darlehens, das Kreditnehmende in ihre Baufinanzierung investieren, klettert im Juni auf 314.000 Euro. Die Summe stellt einen Anstieg um 1.000 Euro im Vergleich zum Vormonat dar. Im Juni 2024 hatten sich Immobilienkaufende mit 306.000 Euro 8.000 Euro weniger bei ihrer Bank geliehen, um in die eigenen vier Wände zu gelangen.
Um die Kosten einer Baufinanzierung über einen längeren Zeitraum hinweg vergleichbar zu machen, hat Dr. Klein eine Musterrechnung anhand feststehender Parameter entwickelt. Darlehenssumme 300.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und eine zehnjährige Zinsbindung. Die hieraus resultierende Standardrate erhöht sich im Juni auf 1.458 Euro. Ein Plus von 13 Euro gegenüber Mai und 10 Euro weniger als im Vorjahresmonat. Der finanzielle Aufwand für einen Immobilienkauf unterscheidet sich in diesen Monaten demnach kaum.
KfW-Darlehen etwas stärker nachgefragt, Zinsbindung geht leicht zurück
Der Anteil an KfW-Darlehen am gesamtem Baufinanzierungsvolumen übersteigt im Juni zum ersten Mal in diesem Jahr die acht Prozent, wenn mit 8,04 Prozent auch nur knapp. Im Vormonat hatten etwas weniger Immobilienkaufende eine Förderung der KfW in ihre Finanzierung eingebunden. Hier betrug die Quote dieser Darlehen 7,89 Prozent. Häufiger genutzt wurden die staatlichen Gelder zur Unterstützung des Eigenheimerwerbs im Juni 2024 (8,56 Prozent).
Im Juni sichern sich Darlehensnehmende den zum Vertragsabschluss geltenden Zinssatz für zehneinhalb Jahre. Damit nimmt die Dauer der Zinsbindung gegenüber Mai um einen Monat ab. Diese nach unten verlaufende Trendlinie ist seit Längerem zu beobachten. Im Juni 2024 setzten Finanzierende noch stärker auf Planbarkeit und Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko, indem sie die Konditionen für rund elf Jahre festschreiben ließen.
Presse Dr. Klein DTB vom 10.07.2028
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