Dr. Klein DTB 01/2025: Darlehensnehmende tilgen Baukredite deutlich niedriger als vor fünf Jahren

Dr. Klein DTB

Datenanalyse – Dr. Klein DTB 01/2025

+++ Anfänglicher Tilgungssatz sowie Zinsbindung gehen zu Jahresbeginn zurück +++ Große Kreditsummen für den Immobilienwunsch +++ Standardrate ist erneut leicht gestiegen, die Nachfrage nach Förderkrediten nimmt ab +++

Anfänglicher Tilgungssatz sowie Zinsbindung gehen zu Jahresbeginn zurück

Eine Möglichkeit, die Finanzierung so zu stricken, dass die monatliche Rate auch im Angesicht wieder steigender Immobilienpreise stemmbar ist, bietet ein geringerer anfänglicher Tilgungssatz. Diesen Spielraum scheinen sich Darlehensnehmende aktuell zunutze zu machen. Im Januar 2025 beträgt die Tilgung, für die sich Finanzierende zu Beginn ihres Baudarlehens entscheiden, durchschnittlich 1,73 Prozent. Anfang 2024 waren es 1,84 Prozent. Größer wird der Unterschied, wirft man einen Blick auf die anfängliche Tilgung im Januar 2020. Vor fünf Jahren legten sich die Finanzierenden auf einen durchschnittlichen Tilgungssatz von 2,84 Prozent fest.

Dr. Klein DTB 01 2025

Im Januar dieses Jahres sinkt die durchschnittliche Sollzinsbindung. Dennoch zeigt sie, dass das Bedürfnis nach Planungssicherheit bei Baufinanzierenden immer noch hoch ist. Im Januar sichern sich Darlehensnehmende durchschnittlich für zehn Jahre und elf Monate das aktuelle Zinsniveau. Generell hat sich auch im Laufe des Vorjahres die Zinsfestschreibung auf einem relativ konstanten Level eingependelt. Kreditnehmende sichern sich mit einer längeren Zinsbindung ein Stück Planbarkeit, bleiben aber dennoch flexibel. Aufgrund des gesetzlich geltenden Sonderkündigungsrechts können sie nach zehn Jahren frühzeitig das Darlehen kündigen, unabhängig von der konkreten Zinsfestschreibung.

Große Kreditsummen für den Immobilienwunsch

316.000 Euro – so viel Fremdkapital leihen sich Immobilienkaufende durchschnittlich im Januar 2025 von den Banken. Insgesamt steigt die Darlehenssumme damit innerhalb eines Jahres um 22.000 Euro. Zum Vergleich: Auch der Blick weiter zurück offenbart, dass Haus- und Wohnungskaufende innerhalb der vergangenen fünf Jahre immer mehr Geld für die eigene Immobilie von den Kreditinstituten benötigten. Im Januar 2020 lag die durchschnittliche Darlehenshöhe noch bei 264.000 Euro.

Zwar ist die Darlehenssumme im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, gleichzeitig ist aber der Beleihungsauslauf auf einem recht ähnlichen Niveau wie Anfang 2024. Innerhalb eines Jahres steigt er von 86,58 Prozent auf 86,74 Prozent minimal an und belegt, dass Kreditnehmende immer noch wenig Eigenkapital in ihre Baufinanzierung einbringen. Der Beleihungsauslauf ist der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie.

Standardrate erneut leicht gestiegen, Nachfrage nach Förderkrediten nimmt ab

Im Januar sind Baufinanzierungsdarlehen wieder etwas teurer als im Vormonat – das macht die Standardrate deutlich. Anhand der Musterrechnung mit den Parametern 300.000 Euro Darlehenssumme, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Zinsbindung zeigt sich: Die Standardrate liegt zu Beginn dieses Jahres bei 1.395 Euro, nachdem ihr Wert im Dezember 1.350 Euro betrug. Die beispielhaft von Dr. Klein aufgestellte Rechnung macht die Vergleichbarkeit einer Baufinanzierung über einen längeren Zeitraum hinweg möglich.

Der Monatsvergleich offenbart außerdem, dass die Nachfrage nach Förderkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zurückgegangen ist. 7,77 Prozent macht ihr Anteil am gesamten Baufinanzierungsvolumen aus. Damit ist er fast so niedrig wie ein Jahr zuvor: Im Januar 2024 lag der Anteil der KfW-Kredite bei 7,37 Prozent. Die Nachfrage nach Forward-Darlehen ist auch zu Beginn des neuen Jahres immer noch gering und liegt bei 0,74 Prozent. Mit einem Forward-Darlehen können sich Immobilienbesitzende die aktuell geltenden Zinsen bis zu fünf Jahre im Voraus sichern.


 Dr. Klein DTB 01/2025: Dr. Klein veröffentlicht den Trendindikator Baufinanzierung monatlich. Die IMMOVATION AG veröffentlicht die Daten regelmäßig in ihrem News Blog.

Quelle: www.drklein.de

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