Deutsche Hypo Immobilienklima 01/2025
Frank Schrader (Leiter Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance): Wir blicken auf ein turbulentes und anstrengendes Jahr zurück. Der Abwärtstrend der Vorjahre scheint zunächst gestoppt zu sein. Ich würde den ca. 15 % prozentigen Anstieg des Transaktionsvolumens jedoch nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Viele großvolumige (Einzel-)Transaktionen zum Ende des Jahres – u.a. getrieben aus Insolvenzen, schlugen hier zu Buche. Der deutsche Markt ist weiterhin in der Erholungsphase, wohingegen im europäischen Ausland in unseren Schwerpunktmärkten schon eine Normalisierung zu beobachten ist. Hier konnte ein relativ guter Dealflow noch unterhalb des Vor-Krisenniveaus verzeichnet werden. Jeder weiß in diesem Umfeld, wo der Markt ist; das fehlt uns aktuell (noch) in Deutschland. Für 2025 müssen wir wieder in einen kontinuierlichen Dealflow kommen.
Ich schaue mit viel Vorfreude auf das neue Jahr, aber auch mit hoher Aufmerksamkeit auf die maßgeblich beeinflussenden Rahmenbedingungen:
- Die Erwartungen an die anstehenden Bundestagswahlen sind hoch. Wir drücken uns allen die Daumen, dass die Ergebnisse der Wahlen einen politisch stabilen Rahmen bieten, in dem Unternehmen wieder in die Lage versetzt werden, Entscheidungen über Investitionen oder Anmietungen zu treffen.
- Zudem ist mit dem neuen amerikanischen Präsidenten für unsere Branche vor allem die Zollpolitik und sich eine daraus ggf. ergebende höhere Inflation wichtig zu beobachten, damit der aktuelle Zinspfad nicht verlassen werden muss.
Ich setze persönlich viel darauf, dass bei positivem Verlauf ab April oder Mai auch oben genannte Unsicherheiten reduziert sind und wir weitere Belebung erleben werden.
Immobilienklima startet positiv in das neue Jahr
Das Jahr 2025 beginnt mit einer positiven Tendenz. Im Vergleich zum Dezember 2024 kletterte das Deutsche Hypo Immobilienklima in der 205. Monatsbefragung von rund 1.000 befragten Immobilienexpertinnen und -experten um 1,8 % auf nun 97,6 Punkte.
Treiber dieser Entwicklung ist mit einem Zuwachs von 4,8 % das Investmentklima, das mit 97,2 Punkten erstmals seit April 2022 wieder knapp unter 100 Zählerpunkten liegt. Das Ertragsklima erzielte hingegen einen moderaten Rückgang von 1,0 % auf 98,0 Punkte.
Werte und Veränderungen der Indizes
Dezember 2024 | Januar 2025 | ∆ (%) | |
---|---|---|---|
Immobilienklima | 95,9 | 97,6 | 1,8 |
Investmentklima | 92,8 | 97,2 | 4,8 |
Ertragsklima | 99,0 | 98,0 | -1,0 |
Büroklima | 72,4 | 77,1 | 6,4 |
Handelklima | 83,3 | 88,2 | 5,9 |
Wohnklima | 153,6 | 153,1 | 0,1 |
Logistikklima | 115,4 | 108,3 | -6,2 |
Hotelklima | 114,3 | 108,5 | -5,1 |
Büro- und Handelklima verzeichnen positive Entwicklung
Zu Beginn des neuen Jahres zählen das Büroklima und das Handelklima zu den Gewinnern.Der deutliche Anstieg des Büroklimas um 6,4% auf nunmehr 77,1 Zählerpunkte lässt auf eine positive Entwicklung im Jahr 2025 hoffen. Ebenfalls positiv bewertet wird das Handelklima, welches nach dem Verlust von 5,7 % zum Jahresende wieder auf 88,2 Punkte (+5,9 %) steigt.
In den Assetklassen Logistik und Hotel ist hingegen eine rückläufige Entwicklung zu erkennen. Das Logistikklima verzeichnet bereits zum dritten Mal in Folge einen Rückgang und liegt aktuell bei 108,3 Punkten. Mit einem Minus von 6,2 % verzeichnet es damit den deutlichsten Verlust der Januar-Befragung. Auch das Hotelklima sinkt deutlich um 5,1 % und erreicht nun 108,5 Punkte.
Im Gegensatz dazu zeigt sich das Wohnklima stabil. Im Vergleich zum Jahresende bleibt es deshalb unverändert und liegt derzeit bei 153,5 Punkten.
Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht (HIER).
Quelle: Pressemitteilung 2025/01 deutsche-hypo-immobilienklima.de
Bildquellen:
- Deutsche Hypo Immobilienklima: © Pressebilder Deutsche Hypo