Deutsche Hypo: Immobilienklima erholt sich

Frank Schrader (Deutsche Hypo) zum Immobilienklima 02/2022: Der Anstieg des realen BIPs um 2,7 Prozent im vergangenen Jahr zeigt, dass nach und nach eine Erholung einsetzt. Wir befinden uns auf einem guten Weg. Auf dem gewerblichen Immobilienmarkt ist die Stimmung nach wie vor gemischt. Während Logistikimmobilien weiterhin stark nachgefragt werden, ist die Situation für Hotelimmobilien noch immer von Unsicherheit geprägt – das Transaktionsgeschehen stagnierte im Jahr 2021. Gleichzeitig verdichten sich die Zeichen, dass wir anders als in 2021 in diesem Jahr früher wieder mit Erleichterungen bei den politischen Maßnahmen rechnen können. Auch die Stimmung in der Immobilienbranche und in der Gesamtbevölkerung scheint sich bezüglich Geschäftsreisen und privaten Reisen zu drehen. Probleme bereitet überall der Personalmangel, und gleichzeitig bestehen viele Chancen durch die Anforderung nach mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Auch für die Innenstädte ist die Situation weiterhin herausfordernd. Quartierskonzepte mit effizienten Mobilitätskonzepten sind jetzt wichtiger denn je. Aber auch verschiedene Ideen zur Belebung des Einzelhandels in den Innenstädten zeigen die Richtung vor: lebenswerte Innenstädte und Online-Handel in Ergänzung. Wie das die Einzelhandelsmieten beeinflusst, bleibt spannend. Positiver kann hingegen der Büromarkt ins neue Jahr blicken. Der mögliche Trend zur Flächenreduktion aufgrund der gestiegenen Home-Office-Nutzung scheint sich nicht zu bewahrheiten. Ich freue mich, dass die MIPIM in diesem Jahr wieder stattfinden kann und bin gespannt auf die dortigen Gespräche und Einschätzungen.

Leichte Erholung nach negativem Jahresauftakt beim Immobilienklima

Nach dem negativen Jahresauftakt im Januar zeigt die 170. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienklimas im Februar eine leichte Aufwärtstendenz. Die rund 1.200 Immobilienexpert*innen bewerten das Klima besser als zum Jahresanfang, insgesamt ist es um 1,7% auf nun 105,6 Punkte gestiegen. Während das Investmentklima einen leichten Rückgang um 0,7 % auf 106,6 Punkte hinnehmen musste, trug vor allem das Ertragsklima mit einem deutlichen Zuwachs um 4,3 % auf 104,6 Punkte zu der positiven Entwicklung bei.

Positive Stimmung bei den Assetklassen Handel und Hotel

Wenngleich das Immobilienklima insgesamt gestiegen ist, entwickelten sich die einzelnen Assetklassen recht unterschiedlich. Die negativen Stimmungswerte für den Logistikimmobilienmarkt zu Beginn des Jahres setzen sich auch in der Februar-Befragung fort (-1,3 % auf 156,8 Punkte). Das Büroklima zeigt eine leichte Abwärtstendenz um 0,5 % auf 108,4 Punkte. Erfreulich ist hingegen die Stimmungsaufhellung beim Hotelklima (+4,4 % auf 69,8 Punkte) sowie bei dem Handelklima. Letzteres steigt nach zwei negativen Monaten in Folge um beachtliche 12,4 % auf 67,9 Punkte. Weiterhin robust präsentiert sich das Wohnklima mit einer Veränderung von +0,3 Prozent auf 150,5 Zählerpunkte.

Immobilienklima im 02/2022: Werte und Veränderungen der Indizes*

  Januar 2022 Februar 2022 ∆ (%)
Immobilienklima 103,8 105,6 1,7
Investmentklima 107,4 106,6 -0,7
Ertragsklima 100,3 104,6 4,3
Büroklima 109,0 108,4 -0,5
Handelklima 60,4 67,9 12,4
Wohnklima 150,1 150,5 0,3
Logistikklima 158,8 156,8 -1,3
Hotelklima 66,8 69,8 4,4

Quelle: bulwiengesa AG, Immobilienklima 02/2022     *Es können Rundungsdifferenzen auftreten.    

 

Zahlen des Monats:

+1,7 %: Leichte Erholung beim Immobilienklima
-1,3 %: Erneuter Dämpfer für das Logistikklima
+12,4 %: Deutlicher Anstieg beim Handelklima
+4,4 %: Hotelklima mit positiver Entwicklung


Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht (HIER).

Quelle: deutsche-hypo-immobilienklima.de


Bildquellen:

  • Immobilienklima Februar 2022 1: © Bulwiengesa
  • Deutsche Hypo: © Pressebilder Deutsche Hypo