KfW-Förderstopp – Stimmen aus der Immobilienwirtschaft

Das Wirtschaftsministerium hat die KfW-Förderung für energieeffiziente Gebäude gestoppt. Wir haben für Sie fünf Stimmen aus der Immobilien- und Bauwirtschaft zusammengestellt.

Die Reaktionen der Immobilienverbände und der Bauwirtschaft auf den Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fallen durchweg negativ aus. Lesen Sie hier eine Auswahl der Kritik und Forderungen der Vertreter bekannter Verbände:

GdW – Bau von 200.000 Wohnungen in Gefahr

Für Axel Gedaschko (GdW) ist der KfW-Förder-Stopp „komplett unverständlich und unsozial. Denn ohne diese Förderung wird das Wohnen mit erhöhtem Klimastandard für viele Menschen in Deutschland unbezahlbar“.
„Wenn die Ziele des Sondierungspapieres mit 400.000 Neubauwohnungen jährlich, davon 100.000 Sozialwohnungen, erreicht werden sollen“ so GdW-Präsident Gedaschko. werde das maßgeblich in der Effizienzklasse KfW-55 erfolgen müssen. „Die Einstellung der Förderung zum 1. Februar 2022 wird hier als Baubremse wirken“. „Wenn 200.000 Wohnungen nicht gebaut werden können oder die komplette Planung dafür ohne Vorankündigung über den Haufen geworfen wird, dann kann die Bundesregierung ihr jährliches Wohnungsbauziel schon jetzt halbieren“, rechnet Axel Gedaschko vor.
gdw.de


IVD – Klimaschutzziele ohne Förderung nicht erreichbar

Dirk Wohltorf (IVD) sieht die „ambitionierten Klimaschutzziele“ in Gefahr: „Der Förderstopp konterkariert die Bestrebungen der Bundesregierung, Wohneigentum zu fördern und bis 2045 eine Klimaneutralität zu erreichen.“ Außerdem sei durch den Förderstopp auch die Förderung von Photovoltaik-Anlagen innerhalb der BEG betroffen, was kaum nachvollziehbar sei. Schließlich stehe das „Thema Solarpflicht derzeit ganz weit oben auf der Liste der Vorhaben der Ampel-Koalition“. Wohltorf fordert: „Die Bundesregierung muss sofort die Förderungen wieder gewähren, ansonsten können die Klimaschutzziele und der politische Wille, mehr Menschen die Eigentumsbildung zu erleichtern, schon zu Beginn der neuen Wahlperiode beerdigt werden.“
ivd.net


ZIA – Nackenschlag für die energetische Sanierung

Der Stopp der BEG-Förderung sei ein „Nackenschlag für die energetische Sanierung“ kommentiert Dr. Andreas Mattner (ZIA). Das Ziel Der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr rücke in weite Ferne. Viele Unternehmen hatten darauf vertraut, so Mattner, die für die Gebäudeförderung bereitgestellten finanziellen Mittel für ihre aktuellen und bereits in Planung befindlichen Projekte nutzen zu können. „So werden wir abermals um Jahre zurückgeworfen.“
zia-deutschland.de


Deutsches Baugewerbe fordert Planungssicherheit

Für Felix Pakleppa (ZDB) ist der KfW-Förderstopp „ein Schock für Bauherren und Bauwillige“. Die Koalition müsse „schnell einen verlässlichen Förderfahrplan“ für den Bau von 400.000 Wohnungen, den energetischen Sanierungen und den Solardächern auf den Weg bringen.
Pakleppa hält dies für notwendig, da die Sonder-Abschreibungen, das Baukindergeld und die KfW-55-Förderung bereits ausgelaufen seien. Pakleppa: „Wir brauchen jetzt zügig Planungssicherheit und zumindest mittelfristig geltende Anforderungen und Förderprogramme“.
handwerk.com


Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. – falsches Signal für Bauherren

Verlässliche Rahmenbedingungen für Bauherren fordert Tim-Oliver Müller (Deutsche Bauindustrie). Seine Kritik: „Gerade am Bau mit seinen langen Planungs- und Investitionsvorläufen ist das (der Stopp der BEG-Förderung) ein komplett falsches Signal.“ „Ein kurzfristiger Förderstopp ohne klare Perspektive, wie es weitergeht, ist fatal und wird zahllose bereits in der Pipeline befindliche Projekte aushebeln.“ Die Bundesregierung müsse jetzt schnellstmöglich sagen, wie es weitergehen soll, damit sie ihre selbst gesteckten Ziele auch erreichen könne.
bauindustrie.de

 


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