Immer mal wieder werden Statistiken veröffentlicht, die Wohneigentumsquote in Europa vergleichen. Traditionell landet Deutschland dabei auf hinteren Rängen. Kaum anders ist es bei einer jüngst veröffentlichten Erhebung von Statista Research. Nur 51,4 Prozent der Deutschen sind dementsprechend Eigentümer eines Hauses oder einer Eigentumswohnung. Damit landet Deutschland weit hinten, nur knapp vor uns liegen Österreich mit 55,4 Prozent und Dänemark mit 60,5 Prozent sowie Schweden mit 64 Prozent.
Unterschiedliche Methoden führen zu unterschiedlichen Ergebnissen
In einer Erhebung von Februar 2018 lag der Wert bei rund 45%. Die Werte von Statista Research sind deutlich höher. Wie kommt das? Statista erläutert den Unterschied so:
“Die von Eurostat veröffentlichte Wohneigentumsquote bildet das Verhältnis der Anzahl der Haushalte, die Wohneigentum gebildet haben, zur Anzahl der betrachteten Gesamthaushalte ab. Bei der Ermittlung der „deutschen Wohneigentumsquote“ durch das Statistische Bundesamt wird lediglich die selbstgenutzte eigene Immobilie erfasst. Man spricht von der Eigentümerquote. Gemäß der Mikrozensus-Zusatzerhebung leben derzeit etwa 46,5 Prozent der deutschen Haushalte in den eigenen vier Wänden. Des Weiteren können hierzulande rund 17,2 Millionen Wohnungen gezählt werden, die auch von ihren Eigentümern bewohnt werden.”
Wohneigentumsquote: Rumänien liegt vorne
Platz 1 dieses “Rankings” hat Rumänien inne. Es ist das Land mit der höchsten Wohneigentumsquote in Europa. 2019 waren ca. 95,8 Prozent der rumänischen Bevölkerung Eigentümer eines Hauses oder einer Eigentumswohnung. Es ist ein allgemeiner Trend, dass in den osteuropäischen Ländern die Wohneigentumsquoten im Verhältnis zu den übrigen Regionen Europas höher sind.
Was besagt das jedoch? Ein Eigenheim zu besitzen, das zeugt in der Regel von einem gewissen Wohlstand. Aber das ist nur die “deutsche Perspektive”. In einem Eigenheim zu wohnen, das kann etwas ganz anders bedeuten. Ein Blick auf die “Spitzenreiter” der Statistik zeigt das, denn 46,3 Prozent der Rumänen wohnen in überfüllten Wohnungen. Wie bemisst sich das? Gemäß der Statistikbehörde Eurostat heißt das, dass auf jeden Raum einer Wohnung im Durchschnitt mehr als ein Erwachsener oder mehr als zwei Kinder kommen. Das bedeutet, im Durchschnitt wohnt ein Rumäne in nur 1,1 Räumen. In Deutschland liegt der Wert deutlich höher. Hier sind es im Schnitt 1,8 Räume. Das ist fast zwei Drittel mehr Platz! In Deutschland leben nur 7,4 Prozent der Bürger in überfüllten Wohnungen. Das ist innerhalb der Europäischen Union einer der besten Werte.
Basiert auf einer Veröffentlichung von Statista Research Department, vom 15.12.2020
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Bildquellen:
- Wohneigentumsquote Europa: ©Image licensed by Ingram Image/adpic