Immobilienklima 05/2020: Nachdem die erste Phase der Corona-Pandemie hinter uns liegt und es in vielen Bereichen zu ersten Lockerungen kommt, werden die Aktivitäten in den Unternehmen nach und nach wieder hochgefahren. Auch der Bund unterstützt hierbei und bietet über die KfW Darlehen an, die zur Liquiditätsunterstützung dienen – insgesamt wurden bereits Hilfskredite in Höhe von 19,3 Mrd. Euro bewilligt.
Die Wiedereröffnung von Geschäften und Restaurants führt dazu, dass auch im gesellschaftlichen Leben ein Stück weit der Alltag wieder einkehrt. Trotz der Erleichterungen liegt noch ein langer Weg vor uns. Nachdem die Auswirkungen der Pandemie auf den Immobilienmarkt im ersten Quartal noch recht moderat ausgefallen waren, ist bereits absehbar, dass sich im Verlauf des Jahres Auswirkungen auf die Transaktionsvolumina und Vermietungsleistungen ergeben werden. Handelsunternehmen, Gastronomie und Hotels werden sich weit über das Jahr 2020 mit den Folgen der Pandemie auseinandersetzen müssen. Es ist zu hoffen, dass die Ferienhotels die Sommersaison gut nutzen können. Auch der Bürosektor wird sich konzeptionell auf die strukturellen Themen – vermehrte Nutzung von Home-Office und Digitalisierung – einstellen müssen.
Hoffnung macht die Tatsache, dass sich eine hohe Anzahl von Unternehmen aus vielen Bereichen der Wirtschaft sehr schnell an die Krisenbedingungen angepasst hat. Die daraus resultierenden Impulse und Innovationen werden die Zukunft der Unternehmen in positivem Sinne beeinflussen.
(Sabine Barthauer, Deutsche Hypo)
Rückgang trotz Anzeichen für Stabilisierung
Durch den “Corona-Schock” im April war der Wert für das Deutsche Hypo Immobilienklima um mehr als ein Drittel gefallen. Demgegenüber zeigt die 149. monatliche Befragung von rund 1.200 Immobilienexperten im Mai erste Anzeichen für eine Stabilisierung. Nichtsdestotrotz wurde ein weiterer Rückgang verzeichnet. Im Vergleich zum April ging das Klima jedoch vergleichsweise gering um rund 2,5 % zurück. Es notiert nun bei rund 70,2 Punkten. Dabei trug das Investmentklima etwas stärker (-3,2 % auf 72,3 Punkte) als das Ertragsklima (-1,8 % auf 68,2 Punkte) zu dieser rückläufigen Entwicklung bei.
Immobilienklima 05/2020, Quelle Bulwiengesa
Wohn- und Logistikklima zeigen Erholung
Während die aggregierte Entwicklung des Immobilienklimas eine nahezu stabile Entwicklung zeigt, haben sich die einzelnen Assetklassen weiterhin höchst unterschiedlich entwickelt. Dadurch zeigt sich, wie nachhaltig diese von der Corona-Krise betroffen sein dürften.
Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die spürbare Erholung des Wohnklimas. Es fällt im Mai wieder positiv aus und ist um 10,7 % auf 105,6 Punkte gestiegen. Die einsame Spitze im Vergleich der Assetklassen stellt weiterhin das Logistikklima dar. Es hat mit einem Zuwachs um 10,4 % wieder das Vorkrisenniveau erreicht.
Handelklima mit erneut deutlichen Rückgang
Am anderen Ende der Skala bleibt das Handelklima, das nach einem erneut deutlichen Rückgang um 22,3 % bei 24,5 Punkten steht und damit einen neuen Negativrekord markiert. Eine ebenfalls deutlich negative Entwicklung vollzieht das Hotelklima, das mit -23,6 % auf 36,5 Zählerpunkte den stärksten Rückgang im Mai hinnehmen musste.
Büroklima weiterhin rückläufig
Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Büroklima: Weiterhin rückläufig und im negativen Bereich (-5,1 % auf 78,1 Punkte) hat sich der Trend nach dem ersten Schock abgeschwächt und bleibt damit weit entfernt vom historischen Tiefststand im Zuge der Finanzkrise (24,8 Punkte im Januar 2009).
Immobilienklima 05/2020: Werte und Veränderungen der Indizes
Zahlen des Monats:
-22,3 %: Handelklima erneut mit deutlichem Rückgang
133,0 Zählerpunkte: Logistikklima legt erneut zu und bleibt einsame Spitze
-23,6 %: Hotelklima leidet am stärksten
+10,7: Wohnklima wieder im positiven Bereich
Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht (HIER).
Quelle: deutsche-hypo-immobilienklima.de
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Bildquellen:
- Immobilienklima bis Mai 2020: © Bulwiengesa
- Werte Der Indizes 2020 05: © Bulwiengesa
- Deutsche Hypo Immobilienklima: © Pressebilder Deutsche Hypo