Philipp Stuckhardt: Wie man sich jetzt neue Ziele setzt

Steine

Philipp Stuckhardt ist ein herausragender hessischer Mittel- und Langstreckenläufer. Die IMMOVATION  fördert ihn seit 2019. Wie ging und geht ein leidenschaftlicher Läufer wie er mit der aktuellen “Corona-Situation” um? “Ein Gleichnis ist eine kurze Erzählung. Sie dient zur Veranschaulichung eines Sachverhalts” – fangen wir heute also ausnahmsweise mit einem Gleichnis an:

Ein Philosoph wendet sich seinen Studenten zu. Er hat ein großes, leeres Glas vor sich stehen, das er bis zum Rand mit Steinen füllt. “Ist das Glas voll?”, fragt er die Schüler? Sie nicken. Nun holt er unter dem Tisch eine Schachtel kleinerer Kieselsteine hervor. Schüttet sie in das Glas, das er dabei leicht schüttelt, damit die Steine die Lücken finden. “Ist das Glas nun voll?”, fragt er die Studenten? Sie nicken und müssen schmunzeln. 

Nun füllt der Professor das Glas abermals – diesmal mit feinem Sand für die letzten Zwischenräume. “Was hat es damit auf sich?”, fragt der Philosoph – um gleich selbst zu antworten: “Die großen Steine stehen für die wichtigsten Dinge in ihrem Leben, das, was bliebe, wenn alles andere wegfiele. Auch die Kieselsteine sind wichtig für Sie, stehen aber an zweiter Stelle. Der Sand symbolisiert die vielen kleinen Dinge im Leben, die aber auch dazu gehören.” 

Der Philosoph wendet sich seinen Studenten zu: “Das sollten Sie lernen: Wenn Sie den Sand zuerst in das Glas füllen, bleibt kein Raum für die Kieselsteine oder die großen Steine”.

Was macht man jedoch, wenn einige der großen Steine und viele der wichtigen Kiesel sich “plötzlich” in Luft auflösen? Wie ordnet man die Steine dann neu? Mit einer ähnlichen Situation sind viele Läufer, die wir von der IMMOVATION AG fördern, im Moment konfrontiert. Seit der Corona-Krise fehlen entscheidende Wegmarken. Und neue müssen gesetzt werden.

Einfache Wegmarken: “So gut wie möglich fit bleiben.”

Wie geht man damit um? Philipp Stuckhardt, der zum Laufteam Kassel gehört, erläutert die Situation in einem Interview mit der hiesigen Tageszeitung HNA: “Unsere Ziele fallen ja allesamt weg” und ergänzt: “Es ist für uns sehr schwierig, sich damit abzufinden, dass es keinerlei Wettkämpfe gibt.” Wichtig ist jetzt, sich neue, kleinere Wegmarken zu setzen: Trotz Kontaktsperre sind Dauerläufe schließlich noch möglich. Stuckhardt setzt sich daher ein ganz einfaches Ziel: “So gut wie möglich fit bleiben”. Kein Mensch kann mit Bestimmtheit sagen, wie lange die derzeitige Situation mit dem Coronavirus noch andauern wird. Stuckhardt plant voraus, falls sich die “Wettkampfpause” in den Herbst hineinziehen würde: “Da ist es natürlich unmöglich, einfach durchzutrainieren. Irgendwann braucht der Körper eine Pause, und die Form muss neu aufgebaut werden.“

Ganzkörperfitness ist wichtig

Neben den Dauerläufen hat Philipp Stuckhardt daher auch Alternativen für zu Hause: Gymnastik, Radfahren auf dem Hometrainer und spezielle Trainingseinheiten für die Muskulatur. Zum Beispiel für die Bauchmuskulatur, aber auch Stabilitäts-Übungen für den Rumpf. Das sind Übungen, die im “Normalfall” zu kurz kommen. Wichtig ist, dass der Körper insgesamt fit bleibt. 

Sich an die Regeln halten

Am Ende des Interviews hat Stuckhardt noch eine wichtige Botschaft, denn es geht um die Gesundheit von uns allen. Wichtig ist ihm, “dass sich auch wirklich alle in diesen Tagen an die Regeln halten, die uns vorgegeben werden.” So sieht es auch Winfried Aufenanger, der Trainer des Laufteams Kassels ist: “Dabei gilt auch für uns, dass wir uns an die vorgegebenen Regeln halten.” Für Sportler, die Jahr um Jahr daran arbeiten, ihre Ziele zu erreichen (die großen Kiesel) ist das natürlich nicht einfach. Für den Trainer ist jetzt vor allem viel “Psychologie und Motivationserhalt” gefragt.

 


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