Deutsche Bank: Aufschwung am Wohnungsmarkt hält voraussichtlich bis 2022 oder darüber hinaus an.
Die Preise der Immobilien in Deutschland kennen seit langem nur eine Richtung: aufwärts. Dieser Trend könnte sich noch Jahre fortsetzen. Die Experten der Deutschen Bank veröffentlichten im Februar 2019 eine entsprechende Analyse. Darin heißt es, dass der Aufschwung am Wohnungsmarkt voraussichtlich 2019 anhält und vermutlich weitere Jahre – bis 2022 oder darüber hinaus – anhalten könnte.
Viele Gründe sprechen für weiteres Preiswachstum
Folgende Gründe sprechen nach Ansicht die Experten dafür, dass der Zyklus (der nun schon ein Jahrzehnt andauert) weitergeht: der boomende Arbeitsmarkt, die anhaltend hohe Zuwanderung, die immer noch zu geringen Neubauzahlen und die niedrigen Zinsen. Das Risiko einer Preisblase am deutschen Wohnungsmarkt steigt damit, heißt es in dem Gutachten.
Die Zahl der Arbeitslosen dürfte voraussichtlich sinken und die Löhne steigen, so die Verfasser. Das dürfte die Nachfrage befeuern. Das Angebot hinkt weiter hinterher. Die Zahl der Neubauten sei zwar gestiegen – 2018 sind vermutlich ca. 300.000 neue Wohnungen gebaut worden – doch es fehlen alles in allem immer noch rund eine Million weitere Wohnungen. 2019 und 2020 dürfte der Neubau zwar aufholen, aber die Deutschen Bank schätzt, dass er frühestens in drei Jahren – also 2022 – die Nachfrage übertreffen kann.
Anhaltende Nachfrage in den meisten Metropolen erwartet
In den Metropolen sei jedoch nicht mit einer Verschnaufpause zu rechnen, so die Experten: In München und Stuttgart bleiben Wohnungen Mangelware. Der Boom in Leipzig hält an. In Berlin spricht die gute Arbeitsmarktlage sogar für einen “Superzyklus”. Die Ausnahme von der Regel ist Hamburg: Dort verlangsame sich das Wachstum der Preise. Dies sehen die Autoren als Beleg für das (bekannte) “Nord-Süd-Gefälle”: Sie gehen davon aus, dass auch künftig im teuren Süden die Wohnkosten schneller steigen als im günstigeren Norden.
Immobilienboom auch außerhalb der Metropolen
Auch wenn Experten für die Metropolen einen verlangsamten Preisanstieg erwarten, zeigt sich der anhaltende Immobilienboom inzwischen auch außerhalb der Großstädte. Diese Entwicklung beschreibt die Deutsche Bundesbank für das Jahr 2018 in Ihrem Monatsbericht Februar 2019:
„Angesichts des mittlerweile überaus hohen Preisniveaus bei Eigentumswohnungen und Häusern in den Städten passt es ins Bild, dass sich die Wohnraumnachfrage teilweise auf das Umland verlagerte und dort die Preissteigerungen tendenziell verstärkte“. Dieser Preisentwicklung entsprechend haben sich auch die Mieten bei selbstgenutztem Wohnraum außerhalb der städtischen Gebiete ebenfalls erhöht, so die Bundesbank.
Quelle (S. 55ff):
https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/monatsberichte/monatsbericht-februar-2019-776748
Bild: “©Aamon” / Fotolia.com
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