Zaster, Pulver, Kies … und andere Kosenamen für Geld

Geld-Arbeiter

Bimbes, Diridari und Marie: Unsere Umgangssprache kennt viele blumige Ausdrücke für Geld. Was ist ihr Ursprung? Wir haben ein wenig für Sie nachgeforscht.

Schöner Sketch mir vielen Beispielen:” Bewahren Sie Mücken und Kröten nicht zusammen auf”

Aus anderen Sprachen entlehnt

Manche unserer Kosenamen fürs liebe Geld haben wir einfach aus anderen Sprachen importiert; bei Cash (englisch für „Bargeld“) ist das noch einfach zu sehen. Aber wer würde das bei “Kies” denken? Das kommt vom jiddischen “kis” für “Geldbeutel”. Die beliebten Moneten stammen aus dem Lateinischen:

“Moneta” ist einfach die Münze – die Römer prägten die Münzen, mit denen sie zahlten, im Tempel einer Göttin. Ihr Name: Moneta. Auch “Zaster” gehört zu den Begriffen, die wir aus anderen Sprachen entlehnt haben, es ist Rotwelsch und bedeutet so viel wie Eisen. In Berlin sind die “Penunzen” beliebt – der Begriff kommt vom polnischen “pieniądze”, was Geld heißt.

Geld als Energieträger

Viele Ausdrücke für Geld bezeichnen “Brennstoffe” im weitesten Sinn. Man sagt, weil wir früher – so wie heute – mit Geld vieles erworben haben, was “Wärme” und “Energie” fürs Leben bietet. Dazu gehören die Geld-Synonyme Holz, Kohle, Koks, Asche und Pulver – gemeint ist übrigens Zündpulver. Wer sein Geld verpulvert, geht mit diesem Energieträger zu verschwenderisch um.

Geld und Brot

Auch Lebensmittel sind im Grunde Brennstoffe: Und daher gehört auch “Bimbes” in diese Kategorie: “Bimbes” ist Rotwelsch und heißt einfach Brot;  ähnlich ist es bei “Diridari” – das stammt von dem alten bayrischen Wort Diradey und meint ein “Gemisch aus Roggen und Gerste”.

Und noch ein Beispiel: “Brot” heißt in Romani “Maro” – daher stammt die Wendung “Her mit der Marie.” (Eine etwas prosaischere Erklärung geht davon aus, dass “Marie” die Kurzform für Mariatheresienthaler ist, einer österreichischen Silbermünze mit dem Bildnis der Kaiserin Maria Theresia ist.)

Tiere

In vielen älteren Kulturen waren kleinere oder größere Nahrungsvorräte – in erster Linie Getreide oder Vieh –  ein Zeichen von Wohlstand, außerdem galten dort Tiere jeder Art als Einheit beim Tauschhandel. Kein Wunder also, dass viele Spitznamen des Geldes daran erinnern: Mäuse, Kröten, Mücken, Eier und Fett. (Mehr Amüsantes über Tiere und Geld lesen Sie HIER.)

Peanuts

… ist eine “legendäre” Wortschöpfung von Hilmar Kopper, dem damaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank; er prägte damit das erste Unwort des Jahres. Handwerkerrechnungen im Wert von 50 Millionen DM waren für viele kleinere Betriebe von existentieller Bedeutung, aber für den Banker waren es nur Peanuts.

Zugabe

Hier noch ein paar ungewöhnliche Beispiele, denen wir nicht auf den Grund gehen können: Draht, Flocken, Keulen, Kikerlinge, Klötze, Knaster, Knöpfe, Knosse, Knüppel, Krazacken, Moos, Ocken/Öcken, Patte, Piepen, Pimperlinge, Pinke/Pinkepinke, Schabangas, Schleifen, Schnee, Sickel, Stutz, Tacken, Taler


Quellen: Wikipedia, eigene Recherche, Fotolia, YouTube


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  • Geld-Arbeiter: ©Arnd Drifte; Fotolia