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IW Immobilienindex: Ausgezeichnete Stimmung am Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt

Die Lage auf dem Immobilienmarkt bleibt im vierten Quartal weiterhin sehr gut, zeigt der neue IW-ImmobilenScout24-Index. Dieser wird quartalsweise von ImmobilienScout24 Gewerbeflächen in Kooperation mit dem Institut der Wirtschaft (IW Köln) ermittelt. Erneut wurden 600 Immobilienunternehmen befragt – mit äußerst positiver Bilanz. Sie bewerten die aktuelle Lage am Markt und die Aussichten für die kommenden zwölf Monate als weiterhin ausgezeichnet, wenn sich auch die Rahmenbedingungen ein wenig verschlechtern.

Insgesamt bewerten Immobilienunternehmen ihre aktuelle Lage im vierten Quartal 2017 mit 87,8 Punkten (-0,7 Punkte im Vergleich zum Vorquartal) weiterhin als sehr gut. Insbesondere der Bereich Wohnen erreicht mit einem Höchstwert von 100 einen Rekord: alle befragten Wohnungsunternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als gut ein. „Die Gründe dafür sind das Zusammenspiel aus günstigen Krediten und einem hohen Bedarf an Wohnraum. Das sorgt für ausgezeichnete Stimmung am Wohnimmobilienmarkt“, sagt Dr. Michael Bütter, Geschäftsführer bei ImmobilienScout24. Ebenso verzeichnet der stationäre Handel trotz des boomenden Online-Handels und entgegen der Prognose eine gute Stimmung.

Der Teilindex-Handel steigt damit um 2,8 auf 48,8 Punkte. Das Stimmungsbarometer für Büroimmobilien ist im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken, hält sich aber weiterhin auf hohem Niveau. Die Lagewerte sind mit 85,5 (Büro +3,6) und 83,1 (Projektentwickler -5,1) immer noch sehr gut. Jedoch sind insbesondere die Erwartungen um -30,0 auf 1,8 (Büro) und um -4,7 auf 23,1 Indexpunkte (Projektentwickler) gesunken. „Büroimmobilien sind der Wachstumsmotor am deutschen Immobilienmarkt. Die Flächenknappheit in Top-Bürolagen trübt jedoch die Stimmung“, sagt Bütter. „Steigende Preise, beispielsweise bedingt durch höhere Grundstückskosten, drücken die Rendite und damit auch die Aussichten für die nächsten zwölf Monate.“

Stabilität bei den Immobilienwerten bei beständigen Finanzierungsbedingungen

Neben allgemeinen Konjunkturthemen werden den teilnehmenden 600 Unternehmen Fragen zum Investitionsmarkt, Mietmarkt sowie Vorvermietungen, Vorverkäufen und Grundstückskaufvolumen gestellt: 61 Prozent der befragten Unternehmen glauben an eine Wertsteigerung ihrer Immobilien in den nächsten zwölf Monaten. 39 Prozent der Teilnehmer sehen keine Wertveränderung. Dass es zu einem Wertverlust kommt, glaubt hingegen niemand. Dies spiegelt sich auch in der Investitionsbereitschaft wider: 71 Prozent (+10 Prozent) der befragten Immobilienunternehmen spielen mit dem Gedanken, ihre Bestände zu erhöhen. 17 Prozent (-5 Prozent) hingegen planen, ihren Bestand nicht zu verändern, während nur zwölf Prozent (-5 Prozent) ihre Bestände verringern wollen.

Die Prognosen der Finanzierungsbedingungen bleiben im Vergleich zu den vorherigen Quartalen weitgehend gleich. Mit 71 Prozent erwartet die große Mehrheit konstante Verhältnisse. „Die Immobilienwirtschaft blickt durchweg positiv in das kommende Jahr. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass der seit 2010 anhaltende Boom abrupt endet, weshalb die Branche auch zukünftig auf Wachstum setzen kann”, sagt Michael Bütter.

Wohn- und Gewerbeflächen behalten ihren Preis

Die für den IW-ImmobilienScout24 Index befragten Unternehmen sehen auch in den nächsten zwei Jahren keine überraschende Wende bei den Preisen. Nur rund vier Prozent schätzen die Wahrscheinlichkeit für Preisrückgänge in Höhe von 20 Prozent im Wohnungsmarkt für hoch oder eher hoch ein, weitere sechs Prozent sehen die Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent. 90 Prozent schätzen die Gefahren hingegen als eher gering oder sehr gering ein.

Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Büromarkt, auch hier geben nur knapp vier Prozent eine hohe oder eher hohe Wahrscheinlichkeit für einen Crash an, aber immerhin 14 Prozent sehen hierfür eine mittlere Wahrscheinlichkeit. Die größten Risiken werden im Markt für Einzelhandelsflächen gesehen. Neun Prozent schätzen die Gefahr eines Crashs innerhalb der nächsten zwei Jahre als hoch ein und knapp 28 Prozent sehen eine 50:50 Chance.

Sonderfrage: Skepsis gegenüber der Politik

Die diesmalige Sonderfrage, die in jeder Umfragerunde auf aktuelle Themen abzielt, beschäftigte sich mit der Bundespolitik: Gefragt wurde, ob der Gewerbeimmobilienmarkt ausreichend auf der bundespolitischen Ebene Beachtung findet. Das Ergebnis zeigt, dass die befragten Unternehmen gegenüber der Politik skeptisch sind. 63 Prozent der teilnehmenden Unternehmen wünschen sich einen deutlicheren Fokus auf die Belange des Gewerbeimmobiliensegments.

Mit 45 Prozent gibt jedoch die Mehrheit der Unternehmen an, dass eine stärkere Berücksichtigung auch regulatorische Folgen für den Gewerbeimmobilienmarkt haben könne. Diese könnten den Befragten zufolge den Marktbereich schwächen. 28 Prozent der Befragten sind weniger skeptisch und deuten eine stärkere Berücksichtigung seitens der Politik als ausnahmslos positiv.


Über den IW-ImmobilienScout24 Index

Der IW-ImmobilienScout24-Index ermittelt die Stimmungslage deutscher Immobilienunternehmen. Im Auftrag von ImmobilienScout24 befragt das IW Köln vierteljährlich Geschäftsführer und leitende Angestellte nach ihren Einschätzungen und Erwartungen zur aktuellen Geschäftslage ihres Unternehmens. In jeder Befragung werden neben den beiden klassischen Konjunkturfragen ergänzende Fragen zum Investitionsmarkt (Preise, Volumen) und den Mietmarkt (Mieten) sowie bei den Projektentwicklern zu den Vorvermietungen, den Vorverkäufen und den Grundstückskaufvolumen sowie eine Sonderfrage zu aktuellen Themen gestellt. Der IW-ImmobilienScout24-Index erscheint im Dezember 2017 zum vierten Mal.


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