Immobilienklima 12/2016: Leichte Abkühlung im Immobilienklima

Deutsche Hypo

Die Weltwirtschaft und das Investorenverhalten wurden schon immer von politischen Entscheidungen geprägt. Die voranschreitende Globalisierung und die Einflüsse von Wahlen auf die Wirtschaft sind heute so groß wie noch nie. Der Deutsche-Hypo-Immobilienkonjunktur-Index nimmt im Dezember leicht ab, was aber nicht zwingend ein “negatives Signal” bedeutet.

Das Jahr 2016 neigt sich langsam dem Ende zu. Schaut man zurück, so bleiben laut Andreas Pohl von der Deutschen Hypo der Brexit und die US-Präsidentschaftswahl, aus der Donald Trump als Sieger hervor ging, in besonderer Erinnerung. Die beiden Entscheidungen zeigen, „dass der Populismus zugenommen hat und eigene Länderinteressen stärker in den Vordergrund rücken als länderübergreifende Themen oder auch die europäische Idee“.

Angesichts der anstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und in Deutschland wird auch das Jahr 2017 einige wichtige Weichenstellungen bereit halten, speziell bei der Frage „Wohin steuert Europa?“ Wie sich die Wahlen allerdings auf die Immobilienmärkte auswirken werden, müsse man abwarten. „Bis auf weiteres halte ich speziell den deutschen Immobilienmarkt für robust genug, um auch weiterhin politischen Einschnitten und geopolitischen Krisen standzuhalten“, sagt Pohl.

Grafik: Immobilienklima Indexwert bis Dezember 2016

Immobilienklima kühlt sich zum Jahresende ab

Passend zum aktuellen Winterwetter kühlt sich auch die Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft zum zweiten Mal in Folge ab. In der 108. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index sinkt der Wert des Immobilienklimas um 1,5 Prozent auf aktuell 140,1 Zählerpunkte. Wie bereits in den Jahren 2008, 2010, 2011 und 2015 wurde das Immobilienklima von den befragten Experten zum Jahresausklang im Dezember negativer bewertet als noch im Monat zuvor. Von daher muss es nicht zwingend als ein negatives Signal aufgefasst werden, dass die Stimmung zum Jahresende 2016 etwas abkühlt. Im Gegensatz zum Vormonat resultiert die Abnahme im Dezember aus dem Rückgang des Investmentklimas um 3,5 Prozent auf 146,0 Zählerpunkte. Das Ertragsklima zeigt mit einem Plus von 0,8 Prozent hingegen eine positive Entwicklung.

Leichter Rückgang in den Segmenten

Konnte im November das Wohnklima als einziges Segmentklimata noch eine positive Entwicklung aufweisen, so müssen im Dezember alle Segmente Verluste verzeichnen. Mit einem Minus von 2,0 Prozent auf 142,0 Zählerpunkte wurden beim Büroklima die stärksten Verluste registriert. Der geringste Rückgang ist beim Hotelklima feststellbar. Es verschlechterte sich um 0,8 Prozent und liegt aktuell bei 140,7 Zählerpunkten. Das Logistikklima sinkt um 0,9 Prozent auf 146,6 Zählerpunkte, das Wohnklima um 1,3 Prozent auf 165,7 Zählerpunkte und das Handelklima um 1,2 Prozent auf 118,7 Zählerpunkte. Im Ranking der Segmente bleibt alles beim Alten. Das Wohnklima führt vor Logistik, Büro, Hotel und Handel. Im Vergleich zum Vorjahreswert zeigt das Büroklima als einziges Segment eine positive Entwicklung (+2,8 %). Die Werte für das Wohnklima (+0,1 %), das Hotelklima (-0,2 %) und das Logistikklima (-0,5 %) sind weitestgehend stabil geblieben. Deutlicher Verlierer des Jahres ist mit einem Rückgang um 9,1 Prozent das Handelklima.

Immobilienkonjunktur gibt leicht nach

Während die Immobilienkonjunktur in den vergangenen drei Jahren zum Jahresende stets noch mal zugenommen hat, ist sie im Dezember 2016  leicht um -0,6  Prozent gesunken und erreicht am Jahresende solide 280,8 Zählerpunkte.  Der Rückgang fällt aber vergleichsweise moderat aus, sodass eine sehr gute Ausgangslage für ein erfolgreiches Jahr 2017 gegeben ist.


Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht. Quelle und Bildquelle: Deutsche Hypo



Bildquellen:

  • Grafik: Immobilienklima Indexwert bis Dezember 2016: © bulwiengesa, Deutsche Hypo
  • Beitragsbild Deutsche Hypo: © Deutsche Hypo (Pressebilder)