Monatliche Standardrate sinkt weiter, Tilgung steigt auf neuen Rekordwert – Sollzinsbindung & Beleihungsauslauf auf ähnlichem Niveau wie im August.
Fast klingt es wie der Refrain eines wohlbekannten Liedes: Im September sanken die Zinsen für Baufinanzierungen in Deutschland erneut. Infolgedessen befindet sich die monatliche Rate für ein angenommenes Immobiliendarlehen (Darlehenssumme: 150.000 Euro, Tilgung: 2 Prozent, Beleihungsauslauf 80 Prozent, zehnjährige Sollzinsbindung) erneut auf einem Tiefstand von 420 Euro. Damit sinkt die Rate laut DTB seit September 2015 kontinuierlich. Damals mussten Darlehensnehmer noch deutlich tiefer in die Tasche greifen: Knapp 80 Euro mehr wurden fällig.
Im September setzt sich der Trend fort, nach dem sich Kreditnehmer eher für solide Finanzierungen entscheiden. So zieht beispielsweise die Tilgung nochmals an: Bei 3,18 Prozent liegt sie nun. Der Beleihungsauslauf beträgt 78,45 Prozent und pendelt sich damit auf einem hohen Niveau ein. Das zeigt, dass Kunden Immobilien nicht über das gesunde Maß belasten. Auch die Zinsbindung bleibt mit 14 Jahren und sechs Monaten fast gleich: Kreditnehmer möchten sich die günstigen Konditionen für einen möglichst langen Zeitraum sichern und das Zinsänderungsrisiko reduzieren. Noch vor einem Jahr betrug die Zinsbindung im Durchschnitt zwei Jahre weniger (September 2015: zwölf Jahre und fünf Monate).
Annuitätendarlehen gehen leicht zurück
Der Anteil an Annuitätendarlehen sinkt im Vergleich zum Vormonat etwas auf 72,66 Prozent (August: 73,14 Prozent). Forward-Darlehen dagegen steigen im Vergleich zu August (14,25 Prozent) ein wenig auf aktuell 14,91 Prozent. Der Anteil an KfW-Darlehen nimmt marginal ab: von 9,19 Prozent auf 8,87 Prozent. Das Variable Darlehen bleibt bei knapp einem Prozent (August: 1,01 Prozent).
Der Blick zurück: So wurde vor fünf Jahren in Deutschland baufinanziert
Da die Rahmenbedingungen für Baufinanzierungen 2011 grundlegend anders waren – die Zinsen befanden sich auf einem höheren Niveau – gestalteten sich auch die Parameter sehr unterschiedlich. So fielen die Tilgung mit 1,93 Prozent und die Zinsbindung von zehn Jahren und fünf Monaten deutlich geringer aus. Zum Vergleich: 2016 sind es über ein Prozentpunkt mehr und knapp vier Jahre länger. Die Differenz der monatlichen Rate zwischen 2016 und 2011 beträgt für das beispielhafte Darlehen 683 Euro. Demnach mussten Darlehensnehmer damals über 260 Euro mehr zahlen.
Über den Dr. Klein-Trendindikator „Baufinanzierung“ (DTB)
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze, ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf über 20.000 Transaktionen mit einem jährlichen Volumen von mehr als 30 Mrd. Euro.
Quelle: www.drklein.de
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Bildquellen:
- Grafik: Dr. Klein DTB 09/2016: Europace AG © Dr. Klein Privatkunden AG