Berlin, 20. September 2016: Im August entwickelten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser recht unterschiedlich: Während Neubauten erneut um 2,45 Prozent anzogen, gaben Bestandshäuser um 2,50 Prozent nach. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen nur noch um knapp 0,43 Prozent und damit deutlich weniger als in den vergangenen Monaten. Dennoch bleibt hier der Anstieg zum Vorjahresmonat mit 9,60 Prozent der stärkste der drei EPX-Teilindizes.
„Den Rückgang bei den bestehenden Ein- und Zweifamilienhäuser darf man noch nicht überbewerten“, so Thilo Wiegand (Europace AG). „Im Juni ging es noch um fast 2,5 Prozent hoch. Saisonale Schwankungen sind normal. Erst wenn wir ein paar Monate hintereinander fallende Preise haben, können wir von einer Tendenz sprechen. Dazu ist es noch viel zu früh.“ Das bestätigt auch der Blick auf die Veränderungen zum Vorjahresmonat. Hier liegen Bestandshäuser immer noch mit 6,53 Prozent im Plus. Neubauhäuser sind in zwölf Monaten 7,82 Prozent teurer geworden, Eigentumswohnungen sogar um 9,60 Prozent. Der Gesamtindex ist seit August 2015 um 8,01 Prozent gestiegen, während er im Vergleich zum Vormonat mit einem leichten Plus von 0,21 Prozent fast gleich geblieben ist.
Auch BBSR mahnt mehr und günstiges Bauland bei Bund, Ländern und Kommunen an
„Fakt bleibt: Wenn nicht mehr Bauland ausgewiesen wird, kann nicht mehr gebaut werden – und somit werden die Immobilienpreise weiter steigen“, erklärt Wiegand. Das hat auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einer kürzlich veröffentlichten Studie zum Wohnungsmarkt in Deutschland bestätigt. Zitat: „Ausreichend verfügbares Bauland zu vertretbaren Preisen ist deshalb eine entscheidende Stellschraube für mehr bezahlbaren Wohnungsneubau zur Miete und im Eigentum.“ Hier sei in erster Linie eine strategische und aktivierende Liegenschaftspolitik der Kommunen mit preisdämpfender Wirkung gefragt, aber auch Bund und Länder müssten unterstützend tätig werden, um für bessere Rahmenbedingungen bei der Schaffung und Mobilisierung von mehr Bauland zu sorgen. „Dem können wir uns nur anschließen“, so der Europace-Vorstand.
Über den EUROPACE Hauspreis-Index EPX
Der EUROPACE Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des EUROPACE-Finanzmarktplatzes. Über EUROPACE werden mit mehr als 35 Mrd. Euro jährlich rund 15 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen.
Quelle: Europace.de
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Bildquellen:
- Grafik: EUROPACE Hauspreis-Index EPX: 08/2016: © EUROPACE Finanzmarktplatz
- Europace Hauspreisindex: © Image licensed by Ingram Image/adpic