Update „Immobilienblase?“: Neue Einschätzungen, die Sie kennen sollten

In Anbetracht der niedrigen Zinsen, der steigenden Nachfrage nach Immobilien und deren Preisanstiegen, kommt seit geraumer Zeit vermehrt die Frage nach einer möglichen Immobilienblase auf. Müssen Immobilienkäufer eine Blase fürchten?
Vor einiger Zeit haben wir Ihnen fünf aktuelle Texte zum Thema Immobilienblase – Fünf Texte, die Sie kennen sollten vorgestellt. Wir finden, dass es Zeit für ein Update ist: es gibt neue Stimmen und Meinungen, die Sie kennenlernen sollten…

Große Nachfrage in der Immobilienbranche

Nach Aussage des Statistischen Bundesamtes wurden 2015 mit einer Steigerung um 8,4 Prozent zum Vorjahr rund 309.000 Baugenehmigungen erteilt. Der Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins immer weiter bis auf null Prozent (März 2016) zu senken, ließ die Nachfrage nach Wohnimmobilien ansteigen. Die niedrigen Zinsen, die für hervorragende Finanzierungsbedingungen sorgen, treiben den Wohnungsmarkt voran, so die Bank M.M. Warburg: „Da die EZB die Zinsen auf absehbare Zeit nicht anheben werde, spreche alles dafür, dass sich dieser „Bauboom“ auch 2016 fortsetzen wird“.

Banken raten die Entwicklung zu beobachten

Die Preissteigerung, die die hohe Nachfrage nach Immobilien mit sich bringt, ist nun nicht mehr nur in Großstädten zu verzeichnen, sondern sei auch zunehmend in regionalen Gegenden beobachtbar, so die M.M. Warburg. Dieser Umstand könne tatsächlich zu einer Blasenbildung führen. Hier schließt sich auch die KfW Bankengruppe an: „Das Risiko einer Immobilienblase steige, aber man müsse beobachten, ob tatsächlich regionale Preisblasen entstehen“, so Jörg Zeuner (KfW). Andreas Dombret von der Deutschen Bundesbank sieht den Immobilienboom in den Großstädten zwar als „bedenklich“ an, sieht aber keine Immobilienblase (IMX März 2016).

Keine Immobilienblase dank solider Finanzierung

Die Bank M.M. Warburg glaubt trotz der Preissteigerungen nicht an eine Immobilienblase, da die „Finanzierung in Deutschland aufgrund der hohen Eigenkapitalquote im internationalen Vergleich eher konservativ“ sei. Michiel Goris von Interhyp teilt diese Ansicht: „Bauherren und Käufer in Deutschland überschulden sich nicht leichtfertig, sondern sie richten ihre Finanzierung in der Regel vorausschauend aus, damit die Restschuld am Ende der Zinsbindung nicht zu hoch ausfällt“. Jan Hebecker von ImmobilienScout24 kommentiert die Niedrigzinspolitik der EZB folgendermaßen: „Das Risiko des Platzens einer Blase bringt die EZB-Entscheidung jedoch nicht mit sich“. Auch die Aussicht, dass die Preissteigerung für Wohnimmobilien in Deutschland mittel- und langfristig gesehen eher gering wäre, ließe nicht auf die Entstehung einer Immobilienblase schließen.
Lesen und sehen Sie hier mehr zum Thema Immobilienblase (Quellen):
www.procontra-online.de
www.dasinvestment.com
www.spiegel.de
www.tagesschau.de

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