Unmittelbar neben dem ehemaligen Robotron-Areal, auf dem in den nächsten Jahren der “Lingner Altstadtgarten” entstehen wird, befindet sich das Dresdner Hygiene Museum. Dort fand am 12.01.2016 das Symposium „Baukultur als Renditefaktor“ statt. Veranstalter war die Henkel Projektmanagement GmbH. Star der Veranstaltung war der Schauspieler Jörg Hartmann, der einem breiten Publikum aus dem Dortmunder Tatort und anderen Fernsehproduktionen bekannt ist.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es …
… meinte einst Erich Kästner. Daher ging es dem Veranstalter Thomas Henkel auch nicht allein um Kritik an fehlender “Baukultur”, wie man sie leider all zu oft vorfindet, sondern viel mehr um die Frage, wie man es besser machen kann. In dem wachsenden Dresden wird auch in Zukunft viel gebaut. Ziel muss dabei sein, dass die Stadt einzigartig bleibt, statt austauschbar zu werden.
Haben wir verlernt, schön zu bauen?
Kommissar Peter Faber, alias Jörg Hartmann stellte seinen Vortrag unter die provokante Überschrift: „Haben wir verlernt, schön zu bauen?“ Der Schauspieler sieht sich zwar nicht als Architekturfachmann, wohl aber “als betroffenen Laien”. Seit über 20 Jahren verfolgt Hartmann die Entwicklung in Dresden. Als er die Stadt zum ersten Mal sah, war das Schloss noch eine Ruine, die “Frauenkirche ein Trümmerberg und um sie herum urbane Wüste“. Doch zugleich sah er die Chancen Dresdens: “Ich dachte nur eins: Was für ein Potenzial hat diese Wahnsinnsstadt”, zitiert ihn die SZ-Online. Zwei Jahrzehnte später ist der Optimismus des Schauspielers Ernüchterung gewichen. In seinem Vortrag tritt er für mehr Verantwortung für den öffentlichen Raum ein: „Die Fassade eines Hauses ist das Gesicht der Stadt, das Gesicht des öffentlichen Raumes.”
Beispiele, die zur Hoffnung Anlass geben
Der Chef des Stadtplanungsamtes Stefan Szuggat erläuterte in seinem Beitrag, dass in Dresden ca. ein Drittel aller Bauten Wohngebäude sind. “Ziel der Stadtplanung und Stadtbaukultur sei es, städtische Maßstäbe wiederzugewinnen”, zitiert Bettina Klemm von der SZ-Online-Redaktion den Politiker. Viel versprechende Projekte gebe es bereits, erläuterte Szuggat: Zum Beispiel die Pläne für das Quartier Wettiner Platz. Dort werden die Fassaden der 120 Meter langen Wohnzeile nicht von einem einzigen Architekten entworfen. Die Projektbetreiber setzen auf Vielfalt und für die Fassaden werden die Entwürfe verschiedener Planer umgesetzt.
Lingner Altstadtgarten: Ein Schritt mehr …
“Einen Schritt mehr verspricht der Rahmenplan für den Lingner Altstadtgarten”. Auf fast 98.000 Quadratmetern im Zentrum Dresdens sollen in den nächsten Jahren neue Wohnungen entstehen. “Es gehe darum, Stadträume durch Häuser zu formen, Straßen, Plätze, Höfe und Eckgebäude zu entwickeln”, wird Szuggat in SZ-Online zitiert. In seinem Vortrag erläutert der Chef des Stadtplanungsamtes erste Entwürfe des Architekten Peter Kulka, der als Sieger aus einem entsprechenden Wettbewerb hervorgegangen ist. Statt langer, gleichmäßiger Häuserfronten werden auf dem Areal einzelne Quartiere mit Innenhöfen entstehen. Dabei wird viel Wert darauf gelegt, die einzelnen Fassaden abwechslungsreich und lebendig zu gestalten. Am 18.01. geht es in der nächsten Wettbewerbsrunde um das konkrete Aussehen der Fassaden.
Derzeit werden die Gebäude des ehemaligen Robotron-Werks von verschiedenen gewerblichen Mietern genutzt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Deutsche Hygiene-Museum.
Bei dem neuen Projekt der IMMOVATION-Unternehmensgruppe mit Sitz in Kassel, handelt es sich um das erste Vorhaben der neu gegründeten Tochter Immokles AG. Für das Projekt mit Namen „Lingner Altstadtgarten Dresden“ wurde eine eigene Projektgesellschaft ins Leben gerufen, mit der das Immobilienunternehmen seinen Schwerpunkt in der Entwicklung und Revitalisierung ehemaliger Industrieflächen fortsetzen möchte.
Die IMMOVATION-Anleihe 12/2023
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