Geschichte des Geldbeutels: Der Geldbeutel von Steinzeitjäger Ötzi

Geschichte des Geldbeutels ist lang und voller Windungen: Manche alte Gepflogenheiten sind bis heute Brauch. Ob beim Einkauf im Supermarkt, im Kino oder beim Essen im Restaurant: für viele Dinge benötigt man Geld. Und wo bewahren es die Meisten (bis heute) auf? Richtig, in ihrem Geldbeutel.

Es gibt den Geldbeutel natürlich in den unterschiedlichsten Farben und Ausführungen: klein und groß, schwarz oder bunt, mit oder ohne Motiv. Dem individuellen Geschmack des modernen Menschen sind keine Grenzen gesetzt. Doch welche Formen hatte das Portemonnaie in früheren Zeiten?

Geschichte des Geldbeutels: 5300 Jahre Geldbeutel!

Zunächst muss man erwähnen, dass die Menschen in früheren Zeiten auch andere Dinge als Geld mit sich führten, die materiell gesehen ebenfalls wertvoll waren. Wie beispielsweise der Steinzeitjäger Ötzi. Als man ihn fand, fand man auch seinen zwei Meter langen Ledergürtel, den er um seinen Bauch geschlungen trug. In dessen Innentasche befanden sich wertvolle Feuersteinklingen. Heute gilt diese schmale Innentasche als der älteste Geldbeutel der Geschichte mit einem Alter von 5300 Jahren.

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Von Beutelschneidern und Bodenschätzen

Je nach Kultur pflegten die Menschen ihr Geld anders mit sich herumzutragen. Die alten Ägypter und Römer beispielsweise vergruben ihr Geld schon mal im Boden, um es sicher zu verstecken. Doch auch das Mitführen des Geldes in einem Lederbeutel am Gürtel war üblich. Schon damals war diese Transportmethode von Geld risikobehaftet: Trickdiebe schnitten den Menschen unbemerkt den Beutel ab oder schlitzten ihn auf, während sie den Besitzer ablenkten. Eine Geschichte des Geldbeutels, die bis heute ihre Spuren hinterlässt: Noch heute steht der Beutelschneider für einen Anbieter überteuerter Dienstleistungen oder Waren. 

Goldener Schutz

Um ihr Geld besser zu schützen, hatten englische Adlige den Einfall, ihre Geldbeutel in Metallhülsen mit sich zu führen. Ein Beispiel für eine solche Schutzhülle liefert das Bootsgrab eines angelsächsischen Herrschers. Bei ihm fand man eine mit Glas, Gold und Granat verzierte Hülse, in der er seine Geldtasche aufbewahrt hatte. Die Kreuzritter im Mittelalter nähten ihr Geld hingegen in Säume ein.

Banken statt Beutel

Als im 15. Jahrhundert die Banken mehr und mehr aufkamen, war es nicht mehr zwingend notwendig, größere Geldmengen mit sich zu führen. Ausgenommen selbstverständlich waschechte Ganoven, die ihr Geld  in einem Aktenkoffer durch die Gegend tragen. Den Weg zu unserem modernen Portemonnaie ebnete schließlich die Einführung des Papiergeldes. Seitdem findet man den altgedienten Lederbeutel als Aufbewahrungsort für unsere Währung wohl nur noch auf organisierten Mittelaltermärkten. Endet damit die Geschichte des Geldbeutels? Nicht ganz, noch heute gibt es manchmal einschneidende Änderungen zu beklagen: “Durch die Euroumstellung mussten sich viele Österreicher neue Brieftaschen beschaffen, da die Euroscheine größer sind als die früheren Schillingscheine. Auch die Münzfächer mancher Geldbörsen eigneten sich wegen zu geringer Festigkeit nicht für den Euro: Die sehr klein ausgeführten Münzen (Werte bis 10 Cent) fielen häufig aus dem geschlossenen Fach heraus, während die größeren Münzen (ab 50 Cent) wegen ihres hohen Gewichtes zu Beschädigungen der Geldbörse führten.” (Wiki)


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