DTB 07/2015: Standardrate übersteigt zum ersten Mal im laufenden Jahr die 500-Euro-Grenze

Grafik: Dr. Klein DTB 07/2015
Grafik: DTB Juli 2015

Die gesteigerte Nachfrage nach Forward-Darlehen blieb im Juli 2015 bestehen. Der Anteil besagter Darlehensart erhöhte sich noch einmal leicht um 0,32 Prozent auf 17,64 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anteil der Forward-Darlehen nur 10,16 Prozent betragen. “Trotz leicht rückläufiger Baufinanzierungszinsen ging das Interesse der Kreditnehmer an Forward-Darlehen in den letzten Wochen nicht zurück” (Dr. Klein & Co. AG.) “Daraus kann abgeleitet werden, dass Immobilienkäufer nach den Zinssprüngen im Frühsommer neue Anstiege für die kommenden Monate und Jahre befürchten und sich deshalb gegen steigende Zinsen absichern.”

Eigenheimerwerber zahlten 8,0% weniger als im Vorjahr

Die Standardrate für Baufinanzierungen stieg zum ersten Mal in 2015 über 500 Euro und betrug im Juli durchschnittlich 501,25 Euro. Eigenheimerwerber zahlten für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung allerdings 43,75 Euro weniger als im Vorjahresmonat (-8,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Der durchschnittliche Tilgungssatz ging zum zweiten Mal in Folge leicht zurück und betrug im Juli 2,75 Prozent. Gleichzeitig lag der Tilgungssatz aber immer noch deutlich über dem Vorjahreszeitraum (Juli 2014: 2,42 Prozent). Die durchschnittliche Darlehenshöhe stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat um knapp 2 Prozent auf 172.000 Euro (Juli 2014: 168.000 Euro).

Eigenkapitalanteil erhöht sich auf 23,08%

Die durchschnittliche Sollzinsbindung vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Jahr, von 11 Jahren und 10 Monaten auf 12 Jahre und 9 Monate. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich die Sollzinsbindung, der Unterschied zwischen Juni und Juli fiel deutlich geringer aus (Juni 2015: 13 Jahre und 1 Monat). Der durchschnittliche Beleihungsauslauf ging zum dritten Mal in Folge leicht zurück und verringerte sich auf 76,92 Prozent. Dementsprechend vergrößerte sich der Eigenkapitalanteil zuletzt auf 23,08 Prozent. Im Juli 2014 hatte der Beleihungsauslauf noch 78,39 Prozent betragen.

Anteil an KfW-Darlehen nahm leicht ab

Während Forward-Darlehen im Juli erneut ihren größten Anteil seit Beginn der Messungen markierten, ging der Anteil an Annuitätendarlehen zum wiederholten Mal leicht zurück. Nach 68,60 Prozent im Juni erreichten die Annuitätendarlehen im abgelaufenen Monat einen Anteil von 68,25 Prozent (Juli 2014: 72,96 Prozent). Der Anteil an KfW-Darlehen nahm zum Vormonat leicht ab, der Juli-Wert betrug 9,95 Prozent. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Anteil von 11,19 Prozent erreicht. Darlehen mit variablem Zinssatz erreichten genau wie im Vormonat einen Anteil von 0,74 Prozent. Im Vorjahr war das Interesse an variablen Darlehen noch minimal größer gewesen (Juli 2014: 2,39 Prozent).

Über den Dr. Klein-Trendindikator „Baufinanzierung“ (DTB)

Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze, ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf über 20.000 Transaktionen mit einem jährlichen Volumen von mehr als 30 Mrd. Euro.
Quelle: www.drklein.de

[jpb-immovation]


Bildquellen: