Immobilienklima 04/2015: Leichter Dämpfer, aber kein Zyklusumschwung

Deutsche Hypo

In den letzten Monaten registrierte der Deutsche-Hypo-Index ausschließlich positive Entwicklungen. Drei Aspekte bestimmten das Bild: Hohe Nachfrage, steigende Preise und wachsende Transaktionsvolumen. Zudem: “Auch ausländische Investoren, die nach der Finanzkrise lange einen großen Bogen um den Standort Deutschland gemacht hatten, kehrten zuletzt zurück – bereit, großvolumige Investitionen nicht nur in A-Standorten zu tätigen.” (Andreas Pohl, Deutsche Hypo)

Kein Zyklusumschwung

Dennoch verzeichnet das Immobilienklima diesmal ein leichtes Minus von 2,3%. Ist das ein Vorzeichen für zukünftige Entwicklungen? Zwar ist erfahrungsgemäß jeder Boom endlich, aber die Bedingungen könnten hierzulande kaum besser sein als zurzeit. Der aktuelle Zyklus befindet seit langem auf hohem Niveau. Und trotz des leichten Rückgangs des Index deutet wenig darauf hin, dass sich das in naher Zukunft ändern könnte, denn “dafür sind viele andere Parameter wie beispielsweise die Immobilienkonjunktur und das erwartete BIP-Wachstum zu stabil und zu positiv”, wie Pohl deutlich macht und fügt hinzu “von daher erscheint es aus heutiger Sicht viel zu früh, Moll-Töne anzustimmen. Einen Zyklusumschwung sehen wir zur Zeit nicht.”

Leichter Rückgang beim Immobilienklima

Fünf Monate in Folge stieg das Immobilienklima stetig an. Nachdem die hohe Dynamik der Vormonate bereits im März etwas nachgelassen hatte, wurde diese sehr positive Entwicklung in der 88. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index nun vorerst gestoppt. Mit einem leichten Rückgang von 2,3 Prozent liegt das Immobilienklima aktuell bei 137,8 Zählerpunkten und damit immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Verantwortlich für diese leichte Eintrübung sind das Investment- und das Ertragsklima zu annähernd gleichen Teilen. Das Investmentklima sank um 2,1 Prozent auf 148,6 Zählerpunkte und das Ertragsklima um 2,5 Prozent auf 127,3 Zählerpunkte.

Rückgänge in allen Segmenten

Im April wurden in allen Segmenten Verluste registriert. Mit einem Rückgang von 7,0 Prozent auf 142,4 Zählerpunkte musste das Industrieklima mit Abstand die höchsten Einbußen verzeichnen. Nachdem das Wohnklima im Vormonat 3,8 Prozent zulegen konnte, nahm es im April genau so viel wieder ab. Mit 156,3 Zählerpunkten liegt es nun wieder auf dem Niveau vom Februar. Die geringsten Verluste wies das Büroklima auf. Mit einem leichten Rückgang von 1,2 Prozent liegt es aktuell bei 134,0 Zählerpunkten und damit zum zweiten Mal im laufenden Jahr vor dem Handelklima, welches mit einem Minus von 3,0 Prozent nur bei 131,6 Zählerpunkten steht. Insgesamt nähert sich das Klima in den Immobiliensegmenten wieder einander an.

Immobilienkonjunktur steigt weiter

Während das Immobilienklima einen Dämpfer verzeichnete, stieg die Immobilienkonjunktur weiter um 1,6 Prozent. Jedoch lässt auch hier die Dynamik etwas nach, was angesichts des insgesamt sehr hohen Niveaus nicht verwunderlich ist. Schließlich konnte im April 2015 mit 268,5 Zählerpunkten ein neuer Höchstwert festgestellt werden.


“Weiche” und “harte” Komponenten:

Die gefühlte Stimmung und ökonomische Kennzahlen

Die weit angelegte Befragung der Akteure auf dem Immobilien-Markt soll dabei das aktuelle Stimmungsbild der deutschen Immobilienwirtschaft ermitteln. Der Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen wird die “gefühlte Stimmung” der Branche – das Immobilienklima – erfragt. Zum anderen sollen makroökonomische Kennzahlen aus harten, statistischen Kenngrößen die konjunkturelle Lage des Immobilienmarkts widerspiegeln.


Quelle: Immokonjunktur.de



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