- Im Schnitt 530.000 EUR Umsatz pro Kauf
- Rückgang der Kauffälle um 6%
- In Berlin, Hamburg und München wurden fast die Hälfte der Umsätze gemacht.
Höchststand erreicht
Der Handel mit Zinshäusern in Deutschland hat 2012 den höchsten Stand seit 2008 erreicht. Von 2011 bis 2012 sind die Umsätze um ca. 8% auf insgesamt 13 Mrd. EUR gestiegen. Das zeigt der IVD-Zinshausmarktberichts 2013/2014. „Der deutsche Zinshausmarkt profitiert weiterhin von günstigen Rahmenbedingungen und guten Renditeaussichten“, kommentiert Jürgen Michael Schick (IVD) die Zahlen.
„In den Metropolregionen steigen die Einwohnerzahlen und das Wohnungsangebot bleibt hinter der Nachfrage zurück, so dass vielerorts sowohl Mieten als auch Kaufpreise anziehen. Angesichts unkalkulierbarer Risiken auf den Kapitalmärkten steigen Immobilieninvestments in der Gunst der Investoren weiter.“
Zahl der Transaktionen sinkt – Umsatz steigt
12.155 Transaktionen wurden 2012 registriert. Damit ist die Zahl der Käufe gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (-6%). „Trotz sinkender Transaktionen konnten die Umsätze im Berichtsjahr 2012 durch steigende Preise und dem vermehrten Verkauf hochwertiger Objekte gesteigert werden“, erklärt Schick.
„Diese Entwicklung ist ein klares Indiz für eine hohe Nachfrage, der kein ausreichendes Angebot gegenüber steht.“ Der Überhang an Nachfrage wird nach Einschätzung von Maklern auch in den kommenden drei Jahren bestehen – das gilt besonders für Objekte in guten bis sehr guten Lagen. Auch die Preisentwicklung werde sich fortsetzen.
Berlin auch bei den Umsätzen Hauptstadt
Wie in den Jahren zuvor konzentrierte sich die Nachfrage nach Zinshäusern auf die Metropolen: allein Berlin, Hamburg und München vereinten fast die Hälfte der Umsätze (46%) auf sich. Vier Fünftel der Umsätze wurden in Städten gemacht, die oberhalb der 400.000 Einwohnermarke liegen.
Wie die Grafik mehr als deutlich zeigt, ist Berlin der größte Zinshausmarkt Deutschlands. 2011 war für Berlin ein Rekordjahr – doch dieses Ergebnis wurde 2012 um 4% getoppt. Zwar ging auch hier die Zahl der Kauffälle zurück (-12%), doch stieg der Umsatz pro Transaktion um 17% von 2,1 auf 2,5 Mio. EUR, was für den Gesamtumsatz ein Plus brachte.
Ausreißer Düsseldorf
Düsseldorf verdrängte München und Hamburg auf die Plätze drei und vier. Zwar war die Zahl der Kauffälle deutlich rückläufig (19%), doch der Umsatz ist gegenüber 2011 um 71% gestiegen! „Der starke Umsatzsprung ist auf den Verkauf einiger hochpreisiger Objekte in Innenstadtlage im Bereich von 80 bis 120 Mio. EUR zurückzuführen und stellt einen Sonderfall dar“, erklärt Schick.
Platz drei: München
…mit einem Volumen von rund einer Milliarde. Das ist ein Minus von 3%. Zwar ist auch hier der Umsatz je Transaktion gestiegen, aber der Rückgang der Kauffälle konnte damit nicht Wett gemacht werden. „Die Zahlen deuten darauf hin, dass es in München eine hohe Nachfrage gibt, der schlichtweg kein entsprechendes Angebot gegenübersteht“, erklärt Schick. „Der Münchner Zinshausmarkt zeichnet sich im Zeitraum 2007 bis 2012 durch eine vergleichsweise hohe Volatilität aus.
Nach einem Hoch der Zahl der Kauffälle im Jahr 2007 war diese 2008 zunächst rückläufig, stieg auf 2009 jedoch wieder sprunghaft an und sinkt seither kontinuierlich. Im gleichen Zeitraum war die Umsatzentwicklung von einem Auf und Ab geprägt.“
Platz vier: Hamburg – auch hier ist ein Umsatzrückgang zu verzeichnen – doch anders als in Berlin und München ist der Umsatz je Transaktion kaum gestiegen: von 2,14 auf 2,16 Mio. EUR.
Bemerkenswert
” … waren die starken Umsätze je Einwohner in den Städten Aachen mit 0,89 Mio. EUR, Freiburg mit 0,84 Mio. EUR und Wiesbaden mit 0,83 Mio. EUR“, fügt Schick hinzu. „Die Stadt Wiesbaden erzielte 2012 eine positive Veränderung des Umsatzes von mehr als 100 Prozent zum Vorjahr.“
Unter den Städten mit den geringsten Umsätzen je 1.000 Einwohner waren im Berichtsjahr 2012 vier Städte aus Nordrhein-Westfalen. Bochum belegt mit einem Umsatz von nur 160.000 EUR je 1.000 Einwohner den letzten Platz. In den Städten Oberhausen, Duisburg und Dortmund wurden im Durchschnitt lediglich 200.000 EUR Umsatz je 1.000 Einwohner erzielt. Neben Braunschweig (0,16 Mio. EUR) und Karlsruhe (0,18 Mio. EUR) gehörten auch drei Städte aus den neuen Bundesländern (Chemnitz, Rostock, Erfurt) mit jeweils rund 190.000 EUR je 1.000 Einwohner zu den Geringumsetzern.
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Bildquellen:
- Berlin: © Marcus Klepper/Fotolia.com