Jeder zehnte Deutsche arbeitet in der Immobilienbranche. Sie ist damit einer der größten Wirtschaftszweige. Seit 2008 gibt eine umfassende und regelmäßige konjunkturelle Analyse dieser gesamtwirtschaftlich so wichtigen Branche. Der monatliche Immobilienkonjunktur-Index wird mittlerweile von der Deutschen Hypo veröffentlicht.
Die weit angelegte Befragung der Akteure auf dem Immobilien-Markt soll dabei das aktuelle Stimmungsbild der deutschen Immobilienwirtschaft ermitteln. Der Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen wird die“gefühlte Stimmung” der Branche – das Immobilienklima – erfragt. Zum anderen sollen makroökonomische Kennzahlen aus harten, statistischen Kenngrößen die konjunkturelle Lage des Immobilienmarkts wiederspiegeln.
Optimistischer Ausklang des ersten Quartals
Der drohende finanzielle Kollaps Zyperns sorgte in den letzten Wochen für eine verhaltene Stimmung in den europäischen Märkten. Dennoch bleiben die Prognosen der Währungshüter Europas, die im März den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,75% belassen haben, optimistisch. Auch die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute setzen ihre Wachstumsprognosen herauf. Dies zeigt, dass, im Gegensatz zu den früheren Krisen die europäische Wirtschaft das letzte Gefecht unerschüttert übersteht.
Der vorherrschende Optimismus spiegelt sich auch in den Ergebnissen der 63. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index wider. Diese erfolgte zeitgleich mit den Verhandlungen über Zyperns drohende Staatspleite. Ohne deren Ausgang zu kennen, gaben die Experten zum Ende des ersten Quartals überwiegend ein positives Statement ab. Das Immobilienklima und die Immobilienkonjunktur steigen auch im März.
Neuer Aufschwung beim Immobilienklima
Der Zuwachs von 1,8% beim Immobilienklima im aktuellen Befragungsmonat beweist, dass der geringe Rückgang im Februar eine Ausnahme war. Der stetige positive Trend seit November 2012 bleibt damit bestehen. Aktuell beträgt das Immobilienklima 123,3 Zählerpunkte.
Aufschwung beim Büroklima
Im Verlauf der letzten Monate zeichnet sich unter den untersuchten Segmenten ein geteiltes Bild ab. Zum einen bleibt die stabile Bewegung des Wohnklimas (aktuell bei 160,8 Punkten), von geringen Volatilitäten abgesehen, unerschüttert. Zum anderen verlaufen die übrigen Segmente in ähnlichen Zyklen, wobei in diesem Monat eine deutliche Annährung der gewerblichen Teilindikatioren stattfindet.
Mit einem Zuwachs von knapp sieben Zählerpunkten bzw. von 5,3% setzt das Büroklima den positiven Aufschwung seit Jahresanfang fort. Das Handel- und das Industrieklima bleiben jeweils stabil mit 118,0 bzw. 116,7 Zählerpunkten.
Mit 49,3 wirkt der Abstand zwischen dem Wohn- und Büroklimawert aktuell besonders klein. Am weitesten auseinander war die Schere im November 2012 (73,1 Punkte) und am nächsten waren sich die Teilindikatoren im Juni 2011 mit einem Abstand von 25,7 Punkten. Zeichnet sich damit etwa eine nachhaltige Wachstumstendenz im gewerblichen Bereich ab?
Immobilienkonjunktur nähert sich bisherigem Höchstwert von 2007
Mit 222,5 Punkten steigt die Immobilienkonjunktur um weitere 2,1% und steuert auf den bisher höchsten Wert von 227,3, der für Februar 2007 ermittelt wurde.
Quelle: Deutsche Hypo Reecox
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