Hauseigentümerverband fordert Senkung der Grunderwerbsteuer

Wer eine Immobilie erwerben möchte, der muss neben dem Objektpreis noch weitere Kosten tragen. Die Grunderwerbsteuer ist dabei ein erheblicher Kostenfaktor, der den Kauf für viele erschwert. Der Hauseigentümerverband Haus & Grund forderte kürzlich ihre Senkung.

Seit 2006 besteht in Deutschland für die einzelnen Bundesländer die Möglichkeit, die Grunderwerbsteuer selbst festzulegen. Der Höchstsatz beträgt 6,5 Prozent. Für viele Immobilieninteressenten bedeutet das große Nachteile, wie Haus & Grund auf der Grundlage einer Studie des IW Köln zur Reform der Grunderwerbsteuer berichtet.

Privatleute und Unternehmen werden unterschieden

Immobilienkäufer müssen beim Erwerb ihres Wunschobjektes viele Positionen einkalkulieren. Die Grunderwerbsteuer schlägt dabei mit mindestens 3,5 % zu buche. Da man diese Position direkt von seinem Eigenkapital zahlen muss, können sich viele diesen Betrag nicht leisten oder haben am Ende deutlich weniger Eigenkapital zur Verfügung, das sie bei der Finanzierung einbringen können. Das könnte dazu führen, dass „aufgrund der neuen strengeren Kreditvorgaben der Kredit unter Umständen gar nicht bewillig wird“. Bei Unternehmen bestehe dieses Problem laut Haus & Grund nicht. „Es darf nicht sein, dass Unternehmen im Rahmen von Share Deals beim Immobilienerwerb gar keine Steuern zahlen und junge Familien, die ein Eigenheim kaufen möchten, dieses Steuerprivileg finanzieren müssen. Das ist weder sozial noch gerecht“, sagt Kai Warnecke von Haus & Grund.

Altersvorsorge durch Wohneigentum wird erschwert

Diese Ansicht teilt auch Jürgen Michael Schick vom Immobilienverband IVD. Durch die letzten Erhöhungen der Grunderwerbsteuer hätten die Länder im Jahr 2016 ein „Einnahmeplus von 10,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro“ erzielt. „Vor diesem Hintergrund ist es umso weniger gerechtfertigt, dass immer mehr Bundesländer die Grunderwerbsteuer auf den Höchstsatz von 6,5 Prozent anheben. Das erschwert gerade Schwellenhaushalten den Zugang zu selbstgenutztem Wohneigentum und somit einer kapitalgedeckten Altersvorsorge“, erläutert Schick.

Senkung der Grunderwerbsteuer

Haus & Grund fordert deshalb die Senkung der Grunderwerbsteuer, denn würde man das Privileg der Unternehmen, keine Grunderwerbsteuer zu zahlen, außer Kraft setzen, „könnte aus den dadurch entstehenden Mehreinnahmen der Steuersatz für alle gesenkt werden.“

Quellen: www.hausundgrund.de / Weiter zur Website der ivd

[link-home]