Studie: Investoren sehen steigende Bedeutung von Social Media

  • Bereits zwei Drittel chinesischer und US-amerikanischer Investoren nutzen soziale Medien regelmäßig als Informationsquelle für ihre Arbeit
  • Internationaler Konsens zu steigender Bedeutung von Social Media

Soziale Medien als Informationsquelle für institutionelle Investoren gewinnen zunehmend an Bedeutung. So nutzen in China und den USA bereits rund zwei Drittel professioneller Kapitalanleger Social Media regelmäßig als Informationsquelle für ihre Arbeit. Dies geht aus einer Studie hervor, die die Kommunikationsberatung HERING SCHUPPENER gemeinsam mit dem weltweit tätigen Beratungsnetzwerk AMO durchgeführt hat.

70% nutzen soziale Medien

Im zweiten Halbjahr 2013 befragten die Kommunikationsexperten 105 institutionelle Investoren aus zwölf Ländern zu ihrem Informationsverhalten und zur Nutzung von Social Media bei ihrer täglichen Arbeit. Zu den Investoren zählen einige der weltgrößten Pensionsfonds, Asset-Manager und Versicherungen, die insgesamt ein Vermögen von mehr als 3,83 Billionen US-Dollar verwalten.

Auch wenn deutlich wurde, dass klassische Medien und etablierte Angebote der Unternehmen nach wie vor den höchsten Stellenwert bei der Informationsbeschaffung haben, nutzen im weltweiten Durchschnitt bereits heute 70% aller Befragten soziale Medien in der täglichen Arbeit, knapp die Hälfte von ihnen sogar häufig oder sehr häufig. Mit einer Zunahme der Bedeutung rechnen weltweit über 80% der Befragten.

Deutsche hinken hinterher

Harald Kinzler (HERING SCHUPPENER) erklärt dazu: „In Deutschland sind für viele Investoren derzeit noch persönliche Gespräche und etablierte Quellen ausschlaggebend, nur wenige stützen sich bei der Informationsbeschaffung auf Social Media. Gleichzeitig rechnen aber ausnahmslos alle mit einer zunehmenden Relevanz dieser Kanäle.“

Laut der Studie hat rund die Hälfte der deutschen Befragten noch nie auf soziale Medien als Informationsquelle zugegriffen, allerdings rechnen alle Befragten mit einer Zunahme der Bedeutung für ihre Arbeit. Dieses Ergebnis kann als Orientierung für die Investor Relations (IR) börsennotierter Unternehmen dienen, die sich mit der Frage beschäftigen, wie sie ihren Informationsmix zukünftig strukturieren.

Twitter und Slideshare vorne, Facebook abgeschlagen

Erste DAX-30-Unternehmen haben bereits Social-Media-Kanäle etabliert, die ausschließlich IR-Informationen veröffentlichen. Die meistgenutzten Plattformen sind dabei Twitter und Slideshare. Laut der AMO-Studie wird allerdings ein deutlich breiteres Spektrum von institutionellen Investoren als Informationsquelle genutzt:

39% der Befragten nannten Finanzforen als beliebteste Social-Media-Plattform. Darauf folgen LinkedIn mit 34% und Finanz-Blogs mit 32%. 22% stimmten für Twitter. Facebook ist mit 10% für die Investoren kaum relevant.

Bild wandelt sich

„Noch werden die großen Nachrichtenagenturen als vertrauenswürdige Informationsquelle von institutionellen Investoren eindeutig bevorzugt. Die Aussagen in Amerika und China zeigen jedoch, dass sich das Bild wandelt. IR-Verantwortliche sollten diesen Trend ernst nehmen und ihrerseits den Aufbau verlässlicher Social Media Kanäle bereits heute auf die Agenda setzen“, empfiehlt IR-Spezialist Harald Kinzler.


Quelle: Heringschuppener


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