Scope: Geschlossene Immobilien-Fonds bevorzugen Deutschland

Der regionale Fokus geschlossener Immobilien-Beteiligungen lag 2012 auf Deutschland. Das wird sich nach Einschätzung von Scope auch 2013 nicht drastisch verändern. Allerdings könnten US- und UK-Immobilien wieder eine größere Bedeutung einnehmen.

Deutsche Immobilien liegen vorne

2012 war für Anbieter geschlossener Fonds ein schwieriges Jahr. Im Segment Immobilien sank das emittierte Eigenkapital von rund 2,8 Mrd. Euro im Jahr 2011 auf rund 1,6 Mrd. Euro 2012. Die Präferenzen der Emissionshäuser haben sich gegenüber den Vorjahren nur wenig verändert: Nach wie vor stehen Deutschlandimmobilien im Fokus, auf die 75 Prozent der im Segment Immobilien aufgelegten Fonds – gemessen am emittierten Eigenkapital – entfallen.

gefolgt von Frankreich und Niederlande

An zweiter Stelle kommen die Nachbarländer Frankreich und Niederlande mit einem Anteil von jeweils rund sieben Prozent. Im Segment-Immobilien Niederlande waren lediglich drei Initiatoren aktiv: Hannover Leasing, Bouwfonds und Wölbern. Rund fünf Prozent des Eigenkapitals entfallen auf Australien. Dafür steht ein einziger Fonds, der Bayernfonds Australien 8 von REAL I.S. mit einem Eigenkapitalvolumen von umgerechnet rund 90 Mio. Euro.

Keine neuen Fondsangebote gab es in den klassischen Märkten USA und Großbritannien. Dies könnte sich jedoch in diesem Jahr ändern: In der Scope-Umfrage zum Geschäftsklimaindex geschlossene Fonds gaben rund 16 Prozent der befragten Initiatoren an, dass für sie die USA interessant sei. Großbritannien wurde von fünf Prozent genannt, ebenso Australien.

Büroanteil und Einzelhandelssegment sinken, Wohnsegment weiterhin stark

Bei den Nutzungsarten der emittierten Fonds zeigten sich im vergangenen Jahr verschiedene Trends. Zum einen ging der Büroanteil von rund 59 auf 46 Prozent des emittierten Eigenkapitals zurück.
Das Wohnsegment ist weiterhin stark mit einem 18-Prozent-Anteil. Das Einzelhandelssegment schrumpfte dagegen von rund 17 Prozent im Jahr 2011 auf 9,6 Prozent.

Nischensegmente legen zu

Ein weiterer Trend 2012 war die relative Zunahme der Nischensegmente. 18 Prozent des emittierten Eigenkapitals entfallen auf Nischenimmobilien wie Studentenwohnheime, Pflegeimmobilien, Hochschulimmobilien oder Parkhäuser. Die hohe Nachfrage nach diesem Segment hat nach Ansicht von Scope vor allem zwei Gründe:

Zum einen weist der überwiegende Teil der genannten Immobilienklassen eine hohe Konjunkturunabhängigkeit auf. Darüber hinaus verfügen Nischenimmobilien oftmals über eine stabile und langfristige Vermietungssituation.

Insgesamt bieten Nischenimmobilien somit häufig langfristig hohe Einnahmesicherheit. Damit kommen sie der aktuellen Sicherheitsorientierung zahlreicher Anleger entgegen. Der Trend zu Nischenimmobilien dürfte sich nach Ansicht von Scope auch 2013 fortsetzen. Die Nachfrage der Anleger ist ungebrochen hoch.