Die guten Seiten des Stress? Her damit! (Harvard Business Manager)

Tony Schwartz schreibt im Harvard Business Manager über die guten Seiten des Stresses. Die guten Seiten des Stresses? Wir haben den Artikel für Sie zusammengefasst:

Mythos: Stress ist immer negativ

“Wie war die Arbeit heute?” “Stress!” Ein kurzer Dialog aus unserem Alltag, den jeder kennt. Stress – so meinen wir – ist das große Übel der modernen Arbeitswelt. Aber stimmt das wirklich? Tony Schwartz sagt: Nein! “Nicht Stress ist das Übel der modernen Arbeitswelt, sondern die Grauzone, in der viele Menschen stecken: Bei der Arbeit nicht völlig bei der Sache, in der Freizeit kaum einmal tief entspannt.” Mit anderen Worten: Stress ist nicht per se negativ! Problematisch sind  – grob gesagt – im Grunde zwei Dinge:

  1. Dauerstress.
  2. Gar kein Stress.

Dauerstress ohne Phasen der Entspannung, ohne wirkliche Pause führt – so Tony Schwartz – schließlich zu Burnout und Zusammenbruch! Gänzlich fehlender Stress führt schließlich dazu, dass der Körper schwächer und schwächer wird und verkümmert!

Die richtige Balance finden

Wichtig ist, eine gute Balance zu finden zwischen Phasen wirklicher Herausforderung und Phasen der Entspannung.  Nur wenige von uns treiben sich selbst hart genug an, um unser Potenzial wirklich auszuschöpfen. Wir entspannen uns auch nicht genug, schlafen zu wenig und laden unsere Akkus nicht lange genug auf, wie wir es eigentlich tun sollten. (Tony Schwartz)

Wer rastet, der rostet

Wie wichtig Anspannung ist, zeigt Tony Schwartz am Beispiel körperlicher Verfasstheit. Wenn man den Körper nicht regelmäßig belastet, ihm also etwas Stress zumutet, dann verliert das Herz ab dem 30. Lebensjahr im Schnitt pro Jahr 1 % seiner Fähigkeit, Blut durch den Körper zu pumpen. Ab dem 70. Lebensjahr beschleunigt sich dieser Prozess noch. Dieser Prozess ist aber nicht irreversibel! In Tests mit Altenheim-Bewohnern verdoppelten die Teilnehmer ihre körperliche Leistungsfähigkeit in nur zehn Wochen. Das Prinzip ist einfach, wir kennen es, handeln aber zu selten danach: Der Körper wächst an seinen Aufgaben. Ansonsten gilt: Use it or lose it. Beziehungsweise auf gut Deutsch: Wer (nur noch) rastet, der rostet.

Digitale Ablenkungen

So liegen die Dinge beim Körper. Aber wie steht es mit geistigen Leistungen? “Großen Leistungen liegt absolute Konzentration zugrunde” meint Tony Schwartz. Doch im digitalen (Arbeits)alltag sind wir oft eher zerstreut und abgelenkt. Hier eine Mail, dort ein kurzweiliger Artikel, ein kleines Video … all das konkurriert um unsere Aufmerksamkeit. So wird es immer schwerer, sich auf eine (eine!) Aufgabe zu fokussieren. Es gilt also den Geist zu trainieren! Und das geht – so Tony Schwartz – im Prinzip so ähnlich wie das körperliche Training!

Beginnen Sie bei kleinen Dingen: “etwa Ihre Atemzüge zu zählen”, einfach um zu lernen, sich auf sich selbst zu fokussieren! Oder: Arbeiten Sie konzentriert an einem schwierigen Projekt! Oder: Lesen Sie ein schwieriges Buch.  Schweift der Geist ab, müssen wir lernen ihn zu fokussieren! “Die Alternative ist Oberflächlichkeit. “(Tony Schwartz) “Wenn dann Ihr Geist zu wandern beginnt, liegt die Herausforderung darin, wieder den Fokus auf die Atemzüge zu richten, auf das Projekt oder das Buch. So trainieren Sie effektiv Ihre Aufmerksamkeitsfähigkeit. Je intensiver Sie trainieren, und sei es nur für kurze Zeitabschnitte, desto stärker werden Sie.”

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Tony Schwartz ist CEO von The Energy Project und Autor des Buches Be Excellent at Anything
Quelle: harvardbusinessmanager.de | Tony Schwartz


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