Die Stadt Kassel meldet am 10. Januar 2013: Als „Wertschätzung für die Entwicklung unserer Universität und großartigen Erfolg für den Wissenschaftsstandort Kassel“ hat Oberbürgermeister Bertram Hilgen das Ergebnis eines Wettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie bezeichnet, wonach sich die Universität Kassel jetzt mit dem Prädikat „Gründerhochschule“ schmücken darf. Mit diesem offiziellen Titel verbunden ist eine Bundesförderung in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren.
„Kassel darf sich glücklich schätzen, auf das Wissen einer Universität zurückgreifen zu können, die einen exzellenten Ruf einer unternehmerischen und praxisorientierten Hochschule genießt“, erklärte OB Hilgen im städtischen Pressedienst. Der professionelle Wissenstransfer in nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche habe maßgeblich zur guten Entwicklung Kassels beigetragen. Nachweislich seien die Spitzenplätze im Städteranking „dynamischste Stadt Deutschlands“, die Kassel in den vergangenen beiden Jahren erreicht habe, nicht unwesentlich auf die Wirkungen der Uni zurückzuführen, teilte der OB weiter mit.
Aus der Hochschule heraus wurden über 300 Unternehmen begründet
„Absolventen der Universität Kassel haben bis heute mehr als 10.000 Arbeitsplätze in der nordhessischen Region geschaffen – nicht nur im Technologiesektor wie den erneuerbaren Energien, sondern auch im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich“, verdeutlichte Hilgen. Seit der Gründung der Universität Kassel vor rund 40 Jahren seien aus der Hochschule heraus mehr als 300 Unternehmen begründet worden. Das Beispiel SMA stehe exemplarisch für diese Entwicklung. Zudem sei die Universität mit über 2.700 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Region.
Gründungs- und Innovationszentrum Science Park Kassel
Stadt und Uni werden den erfolgreichen Weg fortsetzen, ist der Kasseler OB überzeugt. So investiere die Stadt mit Unterstützung des hessischen Wirtschaftsministeriums rund 15 Millionen Euro in den Aufbau des Gründungs- und Innovationszentrums „Science Park Kassel“ – einem Meilenstein im Hochschulkonzept des Standortes Kassel. Auf dem Campus der Universität entstehe bis Ende 2014 ein Gebäude mit rund 6200 Quadratmetern Nutzfläche für Büroflächen, Schulungsräume, Werkstätten und Labore.
Arbeitsplätze für die Stadt
Man erhoffe sich, dass ein Nukleus für neue Netzwerke zwischen Wissenschaft und produzierenden Unternehmen und wissensintensiven Dienstleistern entsteht, der der nordhessischen Wirtschaft neue Impulse gebe. „Das Wissen der Universität soll auch künftig in Arbeitsplätze umgewandelt werden – mit dem Leuchtturmprojekt Science Park wird das Ziel noch nachhaltiger verfolgt. Bei 25 Unternehmensgründungen kann man mit 250 Arbeitsplätzen pro Jahr rechnen“, erklärte OB Hilgen.
Hochschulen seien ein wesentlicher Faktor der Wirtschaftsentwicklung in einer Region. „Unternehmen brauchen Fachwissen und qualifizierte Arbeitskräfte. Gerade der Mittelstand, für den eigene Forschung und Entwicklung oft zu teuer ist, profitiert von einem guten Bildungs- und Wissenschaftssystem sowie der Nähe zur Hochschule“, teilte der Kasseler Oberbürgermeister abschließend mit.
41 Unis hatten sich beworben
Hintergrund: 41 Universitäten und Hochschulen hatten sich mit Konzeptvorschlägen an dem Bundeswettbewerb „EXIST“ beteiligt. Aus 27 Endrunden-Kandidaten zeichnete eine unabhängige Jury jetzt neben Kassel die Universität des Saarlands und die Universität Lübeck als „Gründerhochschule“ aus. Diese drei Hochschulen sollen in Zukunft eine Vorbildfunktion im Umgang mit dem Thema universitäre Ausgründungen wahrnehmen.
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