Immobilienklima 11/2020: Mit dem neu verordneten „Lockdown Light“ wurde nicht nur die Verbreitung des Corona-Virus, sondern auch der Wiederaufschwung des Immobilienklimas gehemmt. Nachdem im vergangenen Monat bereits ein historischer Tiefststand erreicht war, scheinen wir an diesem Punkt vorerst weiter zu verharren.
Gleichwohl herrscht insbesondere in der Assetklasse Büro viel Dynamik. Durch die fortschreitende Etablierung des Home Office als festen Bestandteil unserer Arbeitswelt auch nach Corona, beginnen Unternehmen ihren Bedarf an Büroflächen neu zu kalkulieren. Flexible Büroflächenkonzepte sind hierbei ebenso gefragt wie flexible Mietverträge mit Vereinbarungen, die den Parteien eine schnelle Reaktion auf veränderte Umstände ermöglichen. Die Forderungen nach mehr Mobilität und Flexibilität werden nicht nur auf Seiten der Arbeitnehmer, sondern auch auf Seiten der Arbeitgeber – sprich der Unternehmen – lauter. Qualität und Standort der Büroräume rücken in den Vordergrund, um Unternehmenskulturen zu porträtieren und Talente zu binden.
Auf lange Sicht werden diese Auswirkungen über die Arbeitsstätten hinaus bis in die Entwicklung von Städten und Gemeinden reichen. Obwohl die Corona-Pandemie die Konjunktur ausgebremst hat, reagiert der Immobilienmarkt immer wieder mit adäquaten Konzepten und bewährt sich grundsätzlich als sicherer Hafen unserer Wirtschaft. (Andreas Rehfus, Deutsche Hypo)
Immobilienklima verbleibt auf Tiefststand
Nachdem das Immobilienklima im Spätsommer aufatmen konnte, brach es im letzten Monat um 4,9 % ein. Im November ist nun eine – wenn auch leichte – Stabilisierung der Stimmungslage der im Rahmen der 155. Ausgabe des Deutsche Hypo Immobilienklimas befragten Experten feststellbar. Somit stagniert der Wert aktuell bei 69,4 Punkten. Vor allem das Ertragsklima trug mit +3,8 % auf 66,1 Punkte wesentlich zu dieser Stabilisierung bei. Das Investmentklima sackte hingegen um -3,4 % auf 72,7 Punkte ab.
Immobilienklima bis November 2020
Quelle: bulwiengesa AG
Negativserie des Büroklimas gebrochen
Entgegen der rückläufigen Entwicklung der letzten Monate konnte im Büroklima erstmals wieder eine leichte Zunahme von 0,7 % (64,2 Punkte) erreicht werden.
Zu den weiteren Assetklassen mit positiver Tendenz zählen das Wohnklima mit einem Stand von 134,1 Punkten (+0,2 %) sowie das Logistikklima mit 141,9 Punkten (+2,5 %). Letzteres hält sich im Vergleich der Assetklassen weiterhin an der Spitze.
Das Handelklima weist erneut einen Rückgang von 3,7 % auf und fällt auf 31,9 Punkte. Hotelimmobilien haben mit einem anhaltenden Vertrauensverlust zu kämpfen. Die aktuelle Befragung ergab mit 13,9 Punkten (-16,8 %) einen neuen Negativrekord.
Immobilienklima 11/2020: Werte und Veränderungen der Indizes
Oktober 2020 | November 2020 | ∆ (%) | |
---|---|---|---|
Immobilienklima | 69,4 | 69,4 | 0 |
Investmentklima | 75,2 | 72,7 | -3,4 |
Ertragsklima | 63,7 | 66,1 | 3,8 |
Büroklima | 63,7 | 64,2 | 0,7 |
Handelklima | 33,1 | 31,9 | -3,4 |
Wohnklima | 133,8 | 134,1 | 0,2 |
Logistikklima | 138,4 | 141,9 | 2,5 |
Hotelklima | 16,7 | 13,9 | -16,8 |
Quelle: bulwiengesa AG, Immobilienklima 11/2020 *Es können Rundungsdifferenzen auftreten.
Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht (HIER).
Quelle: deutsche-hypo-immobilienklima.de
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Bildquellen:
- Immobilienklima Oktober 2020: © Bulwiengesa
- Beitragsbild Deutsche Hypo: © Deutsche Hypo (Pressebilder)