Politik ist heutzutage „ vielerorts unkalkulierbar geworden“, sagt Andreas Pohl von Deutsche Hypo. Ob Nordkoreas Atomwaffentests, die darauf folgenden Reaktionen von US-Präsident Trump oder der nach wie vor offene Ablauf des Brexits – „Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht im Ansatz voraussagen können, was politisch Verantwortliche in der nächsten Sekunde twittern und wie sie damit womöglich die Welt in Aufruhr versetzen“.
„Unsicherheit ist immer eine Herausforderung für die Wirtschaft und Gift für Investoren“, sagt Pohl, „deswegen profitiert Deutschland bisher von den beständigen und soliden politischen sowie wirtschaftlichen Bedingungen hierzulande“. Die Immobilienbranche erfreut sich nach wie vor an der Investitionsfreude der Anleger. Die Büroleerstände seien in nahezu allen deutschen Metropolen so niedrig wie nie. Pohl geht in diesem Jahr erneut von einem „Transaktionsvolumen von über 50 Milliarden Euro“ aus.
Gute Stimmung vor der EXPO Real
Im auslaufenden dritten Quartal schätzen die Experten des 117. Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index die aktuelle Lage wieder etwas positiver ein. Die entspannte Grundhaltung der Immobilienfachleute korrespondiert auch mit der Entwicklung der Immobilienkonjunktur. Nachdem die Verluste des Immobilienklimas in den vergangenen zwei Monaten vergleichsweise gering und sogar regressiv waren, ist im September wieder ein leichtes Plus zu verzeichnen. Mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent steht das Immobilienklima aktuell bei 133,6 Zählerpunkten. Wie bereits im Vormonat haben sich die beiden Teilindizes Ertrags- und Investmentklima, aus denen sich das Immobilienklima zusammensetzt, in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Somit resultiert die leichte Zunahme des Immobilienklimas in der aktuellen Umfrage ausschließlich aus dem Zuwachs des Investmentklimas um 1,9 Prozent auf 136,6 Zählerpunkte. Das Ertragsklima nahm hingegen um 1,0 Prozent ab und liegt aktuell bei 130,7 Zählerpunkten.
Fast alle Segmente im Aufwind
In der aktuellen Monatsbefragung konnten bei vier der fünf Segmente positive Entwicklungen registriert werden. Nur beim Handelklima sind leichte Verluste von 0,7 Prozent auf derzeit 97,2 Zählerpunkte feststellbar. Dies ist nicht nur der geringste Wert im laufenden Jahr 2017, sondern seit März 2010. Die vergleichsweise höchsten Zuwächse von jeweils 1,3 Prozent konnten beim Wohn- und Logistikklima verzeichnet werden. Nach den überraschend hohen Verlusten im Vormonat (-1,8 %) positioniert sich das Wohnklima aktuell bei 158,4 Zählerpunkten. Das Logistikklima erreicht nach nunmehr zwei Monaten mit positiver Entwicklung 147,8 Zählerpunkte und verteidigt den zweiten Rang. Auch beim Hotelklima kann zum zweiten Mal in Folge ein Plus registriert werden. Mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent liegt es bei 130,7 Zählerpunkten. Das Büroklima stabilisiert sich nach zwei Monaten mit leicht negativer Tendenz und rangiert bei 144,2 Zählerpunkten (+0,2 %).
Immobilienklima und -konjunktur im Gleichschritt
Während Immobilienklima und Immobilienkonjunktur im Vormonat noch eine unterschiedlich laufende Entwicklung aufgewiesen haben (-0,2 % bzw. +0,6 %), bewegen sich die beiden Indizes im September in die gleiche Richtung. Die Immobilienkonjunktur stieg ebenfalls leicht um 0,2 Prozent auf 309,8 Zählerpunkte und verfolgt damit weiterhin seinen Aufwärtstrend. Die Zunahme im September fiel zwar etwas geringer aus als im August, aber die positive Entwicklung wird sich, aufgrund der allgemein guten Rahmenbedingungen, wohl auch in den folgenden Monaten fortsetzen.
Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht. Quelle und Bildquelle: Deutsche Hypo
Die IMMOVATION-Anleihe 12/2023
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Bildquellen:
- Grafik: Immobilienklima Indexwert bis September 2017: © bulwiengesa, Deutsche Hypo
- Beitragsbild Deutsche Hypo: © Deutsche Hypo (Pressebilder)