Annuitätendarlehen legen weiter zu, Forward- und KfW-Kredite werden weniger nachgefragt. Die Standardrate ist nahezu konstant und die Darlehenssumme durchbricht erstmals 200.000-Euro-Grenze. Der Beleihungsauslauf ist leicht erhöht, Tilgung und Zinsbindung bleiben auf Vormonatsniveau.
Schon seit den Wintermonaten setzt das Annuitätendarlehen, die Finanzierungsform mit gleichbleibenden Raten und Zinsen über die gesamte Zinsbindung, zum Überholen an. Im Juni waren 77,60 Prozent der Immobilienkredite Annuitätendarlehen. Die Nachfrage nach Forward-Darlehen, die noch im Februar so beliebt waren wie nie zuvor, geht weiter zurück: Nur 11,39 Prozent der Darlehensnehmer nutzen diese Form der Anschlussfinanzierung, bei der die Zinsen schon vor Ablauf der Erstfinanzierung bis zu fünf Jahre im Voraus festgeschrieben werden können. Auch die Anteile an KfW-Krediten (6,63 Prozent) und variablen Darlehen (0,90 Prozent) sinken weiter.
Kaum Veränderungen bei Monatsrate
Im Juni haben sich die Rahmenbedingungen für Darlehensnehmer nicht grundlegend gewandelt. Zwar ist eine leichte Abwärtsbewegung der Zinsen zu beobachten, die durchschnittliche Monatsrate für ein Immobiliendarlehen in Höhe von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehnjähriger Sollzinsbindung bleibt mit 458 Euro jedoch fast gleich (Mai 2017: 456 Euro).
Darlehenshöhe leicht gestiegen – erstmals über 200.000-Euro-Marke
Eine neue Grenze knackt die Darlehenshöhe. Sie steigt im Juni – genau wie zuvor im Mai – um etwa 2.000 auf 201.000 Euro. Damit setzt sich eine Tendenz seit Anfang des Jahres fort: Nachdem die Darlehenssumme im Januar 2017 recht stark gesunken war, erhöht sie sich seitdem kontinuierlich in kleinen Schritten wieder – sicher eine Folge der gestiegenen Immobilienpreise.
Beleihungsauslauf erstmals über 80 Prozent
Der Beleihungsauslauf, eine Prozentzahl, die das Verhältnis zwischen dem Darlehen und dem Beleihungswert der Immobilie wiedergibt, steigt im Juni um weniger als einen halben Prozentpunkt auf 80,32 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Zinsbindung verändert sich im Vergleich zum Vormonat nicht. Noch im Juni 2016 sicherten sich Darlehensnehmer die günstigen Zinsen im Durchschnitt ein halbes Jahr länger. Auch bei der Tilgung setzen Immobilienbesitzer weiter auf Sicherheit: Sie beträgt 2,86 Prozent (Juni 2016: 3,02 Prozent).
Der “Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung” wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht. Quelle: www.drklein.de
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Bildquellen:
- Grafik: Dr. Klein DTB 06/2017: Europace AG © Dr. Klein Privatkunden AG