DTB 11/2016: Kunden sorgen vor – Nachfrage nach Anschlussfinanzierungen steigt

Grafik: Dr. Klein DTB 11/2016
Grafik: DTB November 2016

Anteil an Forward Darlehen nimmt zu, Beleihungsauslauf und Tilgung leicht rückläufig – Zinsfestschreibung fällt etwas länger aus.

Im Oktober und November 2016 wurden die Darlehensnehmer von leicht schwankenden Zinsen beeinflusst – und teilweise auch verunsichert. Ein Grund dafür: der überraschende Ausgang der US-Wahl. Insgesamt waren kurz danach bei Baukrediten mit zehnjähriger Zinsbindung Steigerungen von 0,2 Prozentpunkten zu verzeichnen. Darauf reagieren besonders Kunden, deren Anschlussfinanzierung ansteht. Sie wollen sich das aktuell niedrige Zinsniveau sichern und schließen deshalb im November vermehrt Forward Darlehen ab. Ihr Anteil steigt um mehr als zwei Prozentpunkte auf 14,62 Prozent.

Weitere Auswirkungen der Zinsschwankungen

Aufgrund der marginalen Zinssteigerung erhöht sich auch die Standardrate (ermittelt auf Basis einer exemplarischen Finanzierung von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung) um neun Euro auf 428 Euro. Sie liegt damit immer noch mehr als 50 Euro unter dem Vorjahresmonat. Als eine weitere Folge der relativ bewegten Zinsen könnte die Reduzierung des anfänglichen Tilgungssatzes gewertet werden. Wählten Darlehensnehmer im Oktober einen durchschnittlichen Satz von 2,96 Prozent, beträgt er im November 2,94 Prozent. Durch eine geringere Tilgung sinkt auch die monatliche Belastung für Darlehensnehmer. Sie nehmen dadurch allerdings eine längere Rückzahlungszeit in Kauf. Eine leichte Veränderung zeigt sich bei der Sollzinsbindung: Hier geht es wieder etwas aufwärts. Einen Monat länger (13 Jahre und zehn Monate) sichern sich Kreditnehmer die derzeitigen Zinskonditionen.

Auch zum Jahresende solide Finanzierungen

Im Durchschnitt nehmen Kunden im November eine Darlehenssumme von 197.000 Euro auf. Dieser Betrag entspricht exakt dem aus Oktober. Fast genau auf dem Vorjahresniveau befindet sich der Beleihungsauslauf: Das Verhältnis zwischen Darlehenssumme und dem Beleihungswert sinkt im Vergleich zu Oktober um etwa einen Prozentpunkt auf 77,80 Prozent. Insofern setzen Kreditnehmer wieder etwas mehr Eigenkapital ein, um beispielsweise einen günstigeren Sollzins zu erhalten.

Annuitätendarlehen sinken, Forward Darlehen steigen

Der Klassiker unter den Darlehensformen ist im November etwas weniger stark nachgefragt: 73,67 Prozent der Kunden entscheiden sich für Darlehen mit gleichbleibender Rate. Diesem sinkenden Wert steht eine steigende Nachfrage nach Forward-Finanzierungen gegenüber: 14,62 Prozent im Vergleich zu 12,94 Prozent im Vormonat. Auch der Anteil an KfW-Darlehen ist leicht erhöht: 7,92 Prozent (11/2015: 9,40 Prozent) der Darlehensnehmer nehmen diese Art der Förderung in Anspruch. Variable Darlehen gehen weiter kontinuierlich zurück, ihr Anteil sinkt auf 0,81 Prozent.

Quelle: www.drklein.de

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