So überraschend wie das Wetter im November ist auch die diesjährige Entwicklung in der Politik. Zuerst entschieden sich die Briten für den Brexit, und nun wählten die Bürger der USA Donald Trump als ihren zukünftigen Präsidenten. Doch welche Auswirkungen hat das auf den aktuellen Deutsche Hypo-Immobilienkonjunktur-Index im November?
„Unsere Branche zeigt sich im November zurückhaltend“, berichtet Andreas Pohl von der Deutsche Hypo. Seiner Vermutung nach liegt das daran, dass die Befragung in der Wahlwoche zum neuen US-Präsidenten stattfand. Nur eine Minderheit habe mit diesem Ausgang des Votums gerechnet. Die Gedanken über Trumps zukünftigen Einfluss auf die Weltwirtschaft sorgen nun für allgemeine Unsicherheit.
Außerdem spricht Pohl die aktuelle Marktphase an: wie lange sie noch andauern wird, bleibt abzuwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man allerdings einen Rückgang bei den Transaktionsvolumina feststellen: während die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt weiterhin konstant hoch ist, gibt es auf der Angebotsseite nicht mehr genügend „qualitativ gute“ Objekte. „Der Start in die Jahresendrallye ist also von Ungewissheit geprägt, diesseits und jenseits unserer Branchengrenzen“, erläutert Andreas Pohl, „aber ich bin neugierig, wie sich die Stimmungslage zum Jahresende entwickeln wird“.
Leichter Herbst-Blues
Die Stimmung unter den gut 1.000 befragten Immobilienexperten des Deutsche Hypo-Immobilienkonjunktur-Index hat sich in der Novembererhebung 2016 im Vergleich zum Vormonat zwar minimal eingetrübt, ist aber weiterhin sehr gut. Das Immobilienklima sinkt in der 107. Monatsbefragung leicht um 1,0 Prozent auf aktuell 142,2 Zählerpunkte. Damit erreicht das Immobilienklima den zweitbesten Wert des laufenden Jahres. Die Entwicklung der beiden Teilindikatoren verlief im November in unterschiedliche Richtungen. Mit einem Plus von 0,8 Prozent konnte das Investmentklima auf 151,3 Zählerpunkte zulegen, während das Ertragsklima mit einem Minus von 2,9 Prozent auf 133,2 Zählerpunkten sank.
Nur das Wohnklima steigt
Im November trotzt einzig das Wohnklima dem trüben Herbstwetter und erreicht sogar den Höchstwert im laufenden Kalenderjahr. Mit einem Plus von 2,1 Prozent liegt es aktuell bei 167,8 Zählerpunkten. Alle anderen Segmente mussten kleinere Verluste zwischen 1,0 und 2,7 Prozent hinnehmen. Der im Vergleich stärkste Rückgang wurde beim Handelklima registriert. Mit 120,1 Zählerpunkten belegt es im Ranking weiterhin den letzten Platz. Insgesamt blieben die Platzierungen im Vergleich zum Oktober unverändert. Das Wohnklima steht an der Spitze des Rankings, gefolgt vom Logistik-, Büro- und Hotelklima. Die geringsten Verluste verzeichnete das Büroklima und positioniert sich somit bei 144,8 Zählerpunkten. Die Segmentklimata Logistik und Hotel verlieren 1,5 bzw. 2,0 Prozent und verzeichnen im November 148,0 bzw. 141,8 Zählerpunkte.
Verschnaufpause bei der Immobilienkonjunktur
Die Immobilienkonjunktur als Kompositindikator aus ökonomischen Variablen verliert in der Novemberbefragung marginale 0,4 Prozent. Nachdem die Immobilienkonjunktur seit August drei Mal in Folge angestiegen war, positioniert sie sich aktuell bei sehr guten 282,5 Zählerpunkten. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind somit weiterhin sehr gut.
Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht. Quelle und Bildquelle: Deutsche Hypo
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Bildquellen:
- Grafik: Immobilienklima Indexwert bis November 2016: © bulwiengesa, Deutsche Hypo
- Beitragsbild Deutsche Hypo: © Deutsche Hypo (Pressebilder)