Brexit und der Immobilienmarkt

Die Briten haben abgestimmt: eine knappe Mehrheit hat sich für einen Austritt aus der EU ausgesprochen. Erste Reaktionen darauf und Meinungen, welche Folgen eine solche Entscheidung auf den Immobilienmarkt in Deutschland und Großbritannien haben könnte, haben wir für Sie zusammengefasst. (Mehr zu diesem Thema lesen Sie unter den jeweils angeführten Links.)

„Der Austritt Großbritanniens stellt den deutschen Immobilienmarkt vor eine große Herausforderung. Die Folgen lassen sich heute noch nicht richtig kalkulieren…“, äußert sich der ZIA angesichts der Abstimmung zum Brexit in Großbritannien. Tendenziell könne es laut des Zentralen Immobilien Ausschusses nach der möglichen Austritts-Entscheidung aus England zukünftig vermehrt ausländische Investoren auf den deutschen Immobilienmarkt ziehen, da „die Fundamentaldaten der Bundesrepublik bereits in den vergangenen Jahren zu einem wachsenden Interesse geführt haben“.

Keine großen Konsequenzen für deutschen Immobilienmarkt

Der Brexit bedeute zwar den Austritt Großbritanniens aus der EU, führe aber nicht zu „allzu großen negativen Konsequenzen“ für den deutschen Immobilienmarkt, meint die Berliner Kanzlei BK Law. Die britischen Investoren, die auch in der Vergangenheit in hiesige Immobilien investiert haben, würden dies auch weiterhin tun. Der Tagesspiegel vermutet Ähnliches: vorrausichtlich würde nach dem Brexit noch mehr Geld nach Deutschland fließen, weil ausländische Investoren, die zuvor in englische Immobilien investiert haben, befürchten, dass die Londoner Immobilienblase platzen könnte.

Immobilienmarkt in London angespannt

Ist die Angst vor einem Platzen einer Immobilienblase in London berechtigt? Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, seien die Preise für Immobilien in den letzten Jahren rapide angestiegen. Ein Austritt der Briten aus der EU könnte den überteuerten Markt in London zu Fall bringen. „Die Welt“ spricht gar von einem „Bremsen des Immobilien-Irrsinns durch den Brexit“ – demnach könne dieser dazu führen, dass die Immobilienpreise deutlich sinken würden. Gut für Käufer, eher schlecht für diejenigen, die ihr Wohneigentum veräußern wollen und unter Wert verkaufen müssen.

Lesen Sie außerdem in unserem Update neueste Stellungnahmen zum Brexit:

Presseportal: Der Zinskommentar der Dr. Klein & Co. AG: Brexit lässt Baufinanzierungszinsen in Deutschland ein weiteres Mal auf einen neuen Tiefststand sinken. Die erste Sitzung nach dem Brexit-Votum hat gezeigt, dass die europäische Zentralbank (EZB) weiterhin abwartend agiert und an ihrer bisherigen Geldpolitik festhält. Der Leitzins bleibt bei null Prozent.

Haufe: Laut dem RICS Global Commercial Property Monitor für das zweite Quartal 2016 drückt der Brexit auf die Stimmung im britischen Immobilienmarkt. In Deutschland bleibe die Entwicklung indes weiter positiv. Das zeigt auch eine Analyse, die steigende Umsätze mit deutschen Gewerbe- und Wohnimmobilien erwartet.

EXPO REAL: Immobilienbranche schaut auf Brexit – Schock in der Morgenstunde: Großbritannien hat für den Ausstieg aus der EU gestimmt! „Für den wirtschaftlichen Erfolg ist nationale Abschottung keine Option“, erklärt Klaus Dittrich (Messe München). „Auch die Immobilien- und Investmentbranche kann nur prosperieren, wenn der internationale Handel funktioniert.“ …

Haufe: UK-Referendum: Immobilien-Performance gerät unter Druck – Großbritannien hat sich entschieden, die Europäische Union zu verlassen. LaSalle geht kurzfristig von einer Überreaktion der europäischen Märkte auf den Brexit aus: Die Immobilien-Performance dürfte bis 2018 erheblich unter Druck geraten …

www.drklein.de: Baufinanzierungszinsen in Deutschland sinken nach Brexit-Votum auf historisch niedrigen Stand – Die Folgen des Votums lassen sich noch nicht genau prognostizieren. Kurzfristig setzten die Baufinanzierungszinsen in Deutschland ihren Abwärtstrend fort. Der Bestzins für zehnjährige Hypothekendarlehen lag Anfang Juli mit 0,79 Prozent auf einem neuen Tiefststand.

http://www.ey.com/de: Immobilienbranche rechnet mit Verstärkung des Immobilienbooms in Deutschland – Zu den Hauptprofiteuren des Brexit-Votums der britischen Wähler werden nach Ansicht der Immobilienbranche der deutsche Immobilienmarkt und der Finanzplatz Frankfurt zählen: In einer aktuellen Befragung von Immobilienmarktakteuren gaben 57 Prozent an, dass sie mit positiven Folgen für den Immobilienmarkt in Deutschland rechnen. (Ernst & Young GmbH)

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