Die Landesbausparkassen (LBS) rechnen mit einer leichten Entspannung auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Aktuelle Erhebungen der LBS erwarten zwar eine weiterhin lebhafte Immobiliennachfrage mit steigenden Preisen, allerdings mit einer geringeren Dynamik, als dies in den letzten drei Jahren der Fall war. “Mit 2 bis 3 Prozent bleiben die erwarteten Preissteigerungen insgesamt im Rahmen der allgemeinen Einkommensentwicklung”.
Bei neuen Eigentumswohnungen sind vielerorts merklich gestiegene Preise zu vermerken. Vor allem an touristisch interessanten Orten, in Ballungsräumen und Universitätsstädten. Hier erreicht laut LBS-Preisspiegel Grünwald mit 7.300 Euro pro Quadratmeter den Spitzenwert, gefolgt von Gräfelfing (6.200), noch deutlich vor München (5.900 Euro) oder Hamburg (4.100 Euro). Bei den Halbmillionenstädten liegen die Quadratmeterpreise in Hannover und Bremen, aber auch im Ruhrgebiet (Dortmund und Essen) im moderaten Bereich von 3.100 Euro.
Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten gleichfalls eine zunehmende Nachfrage fest. Derzeit betrage der Abschlag für gebrauchtes Stockwerkseigentum im Vergleich zu Neubauten immer noch rund 40 Prozent. In den Groß- und Mittelstädten Nord- und Ostdeutschlands lägen die Quadratmeter-Preise deshalb häufig um 1.100 Euro und lediglich im Süden bereits wieder bei gut 2.000 Euro. “Bei den heutigen Fi-nanzierungskonditionen sind sie für die Bewohner damit nicht teurer als vergleichbare Mietwohnungen”, hob der Verbandsdirektor hervor.
Preisauftrieb bei neuen Eigentumswohnungen von 3,1 Prozent erwartet
Für den weiteren Jahresverlauf liegt nach Auskunft der LBS-Experten die prognostizierte Preissteigerung bei Bauland und Reihenhäusern im Bereich von 2,5 Prozent, bei gebrauchten Eigentumswohnungen und frei stehenden Einfamilienhäusern etwas höher. Noch etwas stärker wird der Preisauftrieb bei neuen Eigentumswohnungen mit 3,1 Prozent gesehen. Gleichwohl ändere dies nichts an der Tatsache, dass Immobilien hierzulande auch im internationalen Vergleich relativ günstig und wegen der niedrigen Zinsen auch gut bezahlbar seien. Andererseits hat sich das Angebot nach wie vor noch nicht genug ausgedehnt und bleibt nach Angaben des LBS-Verbandsdirektors eng, gerade auch im Gebäudebestand.
Zu Recht richte sich die wohnungspolitische Diskussion deshalb vorrangig auf die Frage, wie mehr Neubau in den Schwerpunkten der Nachfrage mobilisierbar ist – Mietwohnungen, ebenso wie bezahlbares Wohneigentum, vor allem für Familien mit Kindern. Lokale Bündnisse für den Wohnungsbau können hier Abhilfe schaffen, mit den nötigen Akzenten bei der Baulandausweisung und -mobilisierung sowie mit gezielten Förderanreizen.
Über die Erhebung
Basis der Daten ist die jährliche Umfrage bei LBS und Sparkassen, der mit Abstand größten Maklergruppe in Deutschland. Ihre Fachleute berichten jeweils im Frühjahr über typische Preise für verschiedene Objektkategorien – in mittleren bis guten Lagen – und außerdem über die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation für die wichtigsten Wohnungsmarktsegmente, aktuell in rund 880 Städten.
Quelle: www.presseportal.de
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