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US-Finanzdienstleister haben bei Social Media die Nase vorn

Facebook, Twitter & Co haben ihren Ursprung in den USA. Kein Wunder also, dass US-Unternehmen bei der Nutzung der Sozialen Netzwerke im Vergleich mit ihren Deutschen Konkurrenten vorne liegen. Nach Ansicht des Kommunikationsspezialsten Ketchum Pleon nutzen viele deutsche Finanzdienstleister deren Potential noch nicht aus. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Einen Monat lang haben die Spezialisten die Social Media Profile von 37 Finanzdienstleistern aus den Vereinigten Staaten und Deutschland verglichen. Zum Beispiel von Direktbanken, Versicherungsunternehmen, Vermögensverwaltern und Handelsplätzen.

Noch immer sind nicht alle Unternehmen in einem der großen Netzwerke vertreten. Dabei sein, ist jedoch nicht alles. Wichtig sei – so die Agentur – den Dialog mit der Zielgruppe zu suchen. Gelingt das, können die User zu bedeutenden Multiplikatoren werden. In diesem Punkt haben die US-amerikanischen Finanzunternehmen deutlich die Nase vorne.

Der Vergleich der Zahlen ist beeindruckend: Die untersuchten US-Unternehmen haben weit über 5 Millionen Fans bei Facebook, während die Deutschen nicht einmal auf eine halbe Millionen kommen. Aber nicht nur hier liegen die Amerikaner vorne: Ihre Fans interagieren deutlich mehr als ihre Deutschen Pendants.

Erhöhte Interaktion bedeutet erhöhte Sichtbarkeit

Facebook zeigt bei weitem nicht alle Beiträge allen Usern. Die Plattform versucht ihren Mitgliedern nur für sie relevante Inhalte zu zeigen. Daher werden nur einem Bruchteil der User (14%) die abonnierten Unternehmensposts überhaupt angezeigt.

Werden Beiträge jedoch “geliked”, geteilt oder kommentiert, erhöht sich damit die Sichtbarkeit der Beiträge, da diese von Facebook als relevanter Inhalt eingestuft werden. Die amerikanischen Unternehmen liegen also nicht nur bei der Zahl der Fans vorne, sondern erzielten mit ihren Posts eine größere Reichweite.

Kommunizieren Finanzdienstleister “am Nutzer vorbei”?

Wann werden die Deutschen Fans aktiv? Die Studie zeigt: “Deutsche Nutzer interagieren am häufigsten im Zusammenhang mit Gewinnspielen und Entertainment-Inhalten.” Doch die hiesigen Finanzunternehmen posten im Wesentlichen andere Inhalte. Sie veröffentlichen häufig Beiträge, die ihre “Kompetenzen untermauern sowie Neuigkeiten zum Unternehmen und dessen Produkte”. Nach Ansicht von Ketchum Pleon kommunizieren sie damit “am Nutzer vorbei”.

Ein ganz anderes Bild zeigt sich in den USA: Auch dort wünschen die Fans “Entertainment-Inhalte” und die Finanzdienstleister kommen diesen Wünschen nach. Den US-Unternehmen gelingt es dabei, Entertainment-Inhalte und Finanz-Inhalte zu verzahnen. Hier haben die deutschen Finanzdienstleister Nachholbedarf, um in Zukunft Schritt halten zu können.

Zur Studie:

Für die Studie hat Ketchum Pleon die Aktivitäten von 37 Finanzdienstleistern in den USA und Deutschland in Facebook, Twitter, YouTube, Google+ und Weblogs auf Basis eines Codebuchs quantitativ untersucht.

Quelle: www.kpg-blog.de

Eine frühere Studie zeichnet ein etwas anderes Bild: Nur ein Prozent aller Beiträge erreichen tatsächlich das gewünschte “Engagement”. Die übrigen 99% generieren kaum “soziale Interaktion”. Doch der bekannte Internet-Berater Jakob Nielsen hat bereits 2006 die 90-9-1 Regel für Online-Communities aufgestellt: 90% der Nutzer lesen und schauen nur zu, 9% der Nutzer beteiligen sich von Zeit zu Zeit, und nur 1% der Nutzer tragen aktiv Inhalte bei; von ihnen stammen die meisten Beiträge (bzw. die meisten Likes).
Wichtig: Bedeutsam sind jedoch nach dieser Studie nicht nur die “Liker und Sharer”, sondern auch die “Invisible Audience”, also das Publikum, das “nur zuschaut”, aber dennoch erreicht wird. Eine Untersuchung ergab, dass viele die Größe ihrer wirklichen Zielgruppe stark unterschätzen: Die tatsächliche Zahl war vier Mal größer, als die Befragten annahmen. Auch Beiträge, die nicht “viral” sind oder oft geliked werden, erreichen ihr Publikum!

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Bildquellen:

  • Internet Life: © Nmedia - Fotolia