Deutsche Hypo Immobilienklima 11/2023: Kleiner Lichtblick beim Immobilienklima

Deutsche Hypo Immobilienklima

José Luis Calderón Martínez (Leiter Zentralakquisition / Geschäftsstellen Hannover / Berlin) zum Deutsche Hypo Immobilienklima 11/2023: Das Immobilienklima setzt seine Berg- und Talfahrt auf weiterhin niedrigem Niveau fort. Auch wenn die Entwicklung des Indikators im November positiv ist: Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft bleibt getrübt. Dies liegt u.a. an gestoppten Projekten, einem gedämpften Transaktionsmarkt sowie Krisen und Insolvenzen bei Projektentwicklern.

Der Büroimmobilienmarkt steht stark unter Druck – durch geänderten Flächenbedarf aufgrund von Homeoffice und New Work sowie durch die ESG-Transformation. Der Preisfindungsprozess ist noch nicht abgeschlossen, daher halten sich die Investoren zurück. Aktuell besteht Nachfrage nach Taxonomie-konformen Büroimmobilien in Core-Lagen. In der Assetklasse Hotel gibt es etwas mehr Bewegung. Die Marktpreise sind hier schon durch die Corona-Pandemie bedingt angepasst worden. Die Nachfrage nach Logistikobjekten ist weiterhin hoch. Auch hier hat eine Preisanpassung bereits stattgefunden. Sehr groß ist der Bedarf an Wohnimmobilien, jedoch liegen hier aufgrund mangelnder Rentabilität viele Projekte still. Erfreulich ist, dass in fast allen Assetklassen der Vermietungsmarkt wegen des Nachfragedrucks noch weitgehend intakt ist.

Zwar scheint mit der Zinspause der EZB nach zehn Zinserhöhungen in Folge der Zinsanstieg gestoppt, Zinssenkungen sind jedoch nicht in Sicht. Der Markt wird sich schmerzvoll an die neuen Rahmenbedingungen anpassen müssen. Ich glaube nicht, dass dies kurzfristig geschieht und sehe eine Erholung des Immobilienmarktes daher noch nicht im nächsten Jahr, sondern erst 2025 kommen.

Alle Assetklassen mit positiven Vorzeichen

Den stärksten Zuwachs verzeichnete das Hotelklima (+10,5 % auf 83,7 Punkte), dicht gefolgt vom Büroklima mit einem Plus von 8,8 % auf nun 51,2 Punkte. Letzteres konnte die Verluste der letzten zwei Monate allerdings nicht ausgleichen und verzeichnet den zweitniedrigsten Wert seit Jahresbeginn. Zu den weiteren Assetklassen mit positiver Tendenz zählen das Handelklima mit einem Stand von 58,7 Punkten (+3,8 %) sowie das Logistikklima mit 107,1 Punkten (+3,9 %). Das Wohnklima gewinnt wieder an Vertrauen und erreicht mit einem Plus von 8,6 % auf 111,2 den vorläufig höchsten Punktestand in diesem Jahr.

Trotz der insgesamt positiven Stimmung in der Novemberbefragung ist das Niveau in vielen Assetklassen weiterhin niedrig.

Oktober 2023November 2023∆ (%)
Immobilienklima66,471,27,2
Investmentklima50,253,36,1
Ertragsklima83,690,38,0
Büroklima47,051,28,8
Handelklima56,558,73,8
Wohnklima102,3111,28,6
Logistikklima103,1107,13,9
Hotelklima75,883,710,5

Zahlen des Monats:

71,2 Punkte: Immobilienklima auf Niveau von August 2023

+8,8 %: Wohnklima verzeichnet höchsten Punktestand sei Jahresbeginn

+3,9 %: Logistikklima erneut positiv

111,2 Punkte: Wohnklima verzeichnet höchsten Punktestand sei Jahresbeginn


Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht (HIER).

Quelle: deutsche-hypo-immobilienklima.de


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