Interhyp Baugeld-Trendbarometer 04/2023
Bauzinsen wieder deutlich unter 4-Prozent-Marke – doch das könnte sich bald ändern
Mehrheit der Experten und Expertinnen im Interhyp Baugeld-Trendbarometer sieht kurzfristig gleichbleibende oder steigende Zinskonditionen. Bauzinsen waren zuletzt durch das Bankenbeben gefallen, anhaltender Kampf gegen Inflation dürfte Baudarlehen aber wieder verteuern. Zeitfenster nutzen: Interessentinnen und Interessenten sollten sich beraten lassen und Kaufpreise verhandeln.
Nachdem die Zinsen für Baukredite Anfang März die 4-Prozent-Marke geknackt hatten, sind sie durch das Bankenbeben zuletzt wieder spürbar gesunken. Laut der Interhyp AG kosten zehnjährige Darlehen Anfang April 3,75 Prozent. „Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro lässt sich theoretisch ein Kredit über 210.000 Euro aufnehmen und bedienen“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG. Im Baugeld-Trendbarometer für April erwarten einige der befragten Expertinnen und Experten allerdings, dass sich das Zeitfenster vergleichsweise günstiger Kredite bald wieder schließen könnte und gehen von kurzfristig steigenden Konditionen aus.
Das Zinsniveau am Jahresende verorten die befragten Expertinnen und Experten mit Blick auf dieses Spannungsfeld zwischen 3,5 bis 4,5 Prozent für zehnjährige Darlehen. „Wir rechnen weiter mit stark schwankenden Zinsen. Kurzfristige Ausschläge über die Marke von 4 Prozent sind dabei möglich“, erklärt Mirjam Mohr. „Größere Anstiege auf 5 Prozent oder darüber hinaus sehe ich auf absehbare Zeit aber nicht“.
Immobilieninteressentinnen und -interessenten sollten Zinsmarkt genau im Auge behalten
Für Immobilieninteressentinnen und -interessenten bedeutet dies, dass sie den Zinsmarkt genau beobachten sollten. Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern boten sich in den vergangenen Monaten immer wieder günstige Einstiegsgelegenheiten – wie zuletzt eben durch das Bankenbeben. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen waren durch die Entwicklungen an den Finanzmärkten um bis zu 65 Basispunkte gesunken, mit spürbaren Auswirkungen auf die Bauzinsen.
Grundsätzlich wird potenziellen Käuferinnen und Käufern geraten, sich detailliert beraten zu lassen. Indem sie die eigenen finanziellen Möglichkeiten frühzeitig im Beratungsgespräch klären, können sie bei eventuellen Zinsdellen schneller reagieren. „Gleichzeitig muss ganz klar gesagt werden: Man sollte beim Immobilienkauf nicht auf Zehntelpunkte beim Zins angewiesen sein, sondern immer eine solide finanzielle Planung mit entsprechendem Spielraum aufstellen“, erklärt Mirjam Mohr.
Die Expertin rät zudem, unbedingt Kaufpreise zu verhandeln. Gerade ältere Objekte mit schlechteren Energieeffizenzklassen könnten sich auf den zweiten Blick lohnen. „Abgesehen davon, dass es derzeit kaum Neubauobjekte gibt, kann es durchaus sinnvoll sein, auch ältere Bestandsbauten zu erwerben und einen klaren Sanierungsplan zu entwerfen. Wer zusammen mit einer Finanzierungsberaterin oder einem Finanzierungsberater den entsprechenden Aufwand ermittelt, kann die gesamte Finanzierung darauf ausrichten. Der Sanierungsbedarf sollte auch in die Kaufpreisverhandlungen eingebracht werden“.
Pressemeldung vom April 2023, Interhyp AG
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Bildquellen:
- Trendbarometer 04 2023: © Interhyp AG
- Zinsentwicklung 04 2023: © Interhyp AG
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