Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 01/2022: -10,8 % zum Vormonat

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 2023

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, 01/2022
-10,8 % zum Vormonat (real, saison- und kalenderbereinigt)
-4,4 % zum Vorjahresmonat (real, kalenderbereinigt)
+9,3 % zum Vorjahresmonat (nominal)

Umsatz im Bauhauptgewerbe, 01/2022
+20,1 % zum Vorjahresmonat (nominal)

Auftragseingang Bauhauptgewerbe 01 2022

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2022 kalender- und saisonbereinigt 10,8 % niedriger als im Dezember 2021. Dieser Rückgang im Vormonatsvergleich ist insbesondere auf den durch Großaufträge bedingten hohen Auftragseingang im Dezember 2021 zurückzuführen. Im Vergleich zum Januar 2021 war der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im Januar 2022 um 4,4 % niedriger.

Trotz des realen Rückgangs erreichte der nominale (nicht preisbereinigte) Auftragseingang im Januar 2022 mit einem Volumen von 7,0 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert in einem Januar seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991. Der nominale Austragseingang lag damit 9,3 % über dem Vorjahresniveau.

Positiver Jahresstart für den Umsatz im Bauhauptgewerbe

Der nominale Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im Januar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,1 % auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen. Bei den hohen Umsatzsteigerung sind zwei Effekte besonders zu berücksichtigen. Ein besonders schwacher Januar 2021 bedingt durch das Auslaufen der temporären Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020 sowie die sehr stark gestiegenen Baupreise (real, preisbereinigt: +7,0 % gegenüber Januar 2021).

Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen stieg im Januar 2022 um 2,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Auftragsbestand zum Jahresende 2021 um 15,5 % höher als ein Jahr zuvor

Ergebnisse zum Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe liegen aktuell bis zum Jahresende 2021 vor. Zu diesem Zeitpunkt lag der nominale Auftragsbestand mit 64,3 Milliarden Euro um 15,5 % höher als zum Jahresende 2020. Neben der anhaltend hohen Nachfrage nach Bauleistungen trugen auch Lieferengpässe bei Baumaterialien dazu bei, dass eingehende Aufträge im Jahresverlauf nicht schnell genug abgearbeitet werden konnten.

 

Bauhauptgewerbe 1
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Berichtszeitraum 
Gegenstand der
Nachweisung
Januar 2022
gegenüber
Januar 2021
Januar 2021
gegenüber
Dezember 2021
Index des Auftragseingangs         in %
    real, saison- und kalenderbereinigt x -10,8
    arbeitstäglich- und preisbereinigt
-4,4 x
    nominal 9,3 x
Baugewerblicher Umsatz (real) 7,0 x
Baugewerblicher Umsatz (nominal) 20,1 x
Tätige Personen 2,3 x
1 Ergebnisse für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen.
x = Aussage nicht sinnvoll
   

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Der Monatsbericht im Bauhauptgewerbe erfasst Betriebe von rechtlichen Einheiten mit 20 und mehr tätigen Personen, die überwiegend einer der folgenden wirtschaftlichen Tätigkeiten nachgehen. Errichtung von Hochbauten im Rohbau, Ausführen von Tief- oder Spezialbauarbeiten. Der Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe wird vierteljährlich im identischen Berichtskreis erhoben und veröffentlicht.


Quelle für Auftragseingang Bauhauptgewerbe 01/2022: Destatis Pressemitteilung Nr. 130 vom 25. März 2022


Bildquellen:

  • Auftragseingang Bauhauptgewerbe 01 2022: © Statistisches Bundesamt (Destatis)
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