“Kurioses aus Geld und Wirtschaft” – Teil 9

Kurioses aus Geld und Wirtschaft

Der 9. Teil unserer Serie „Kurioses aus Geld und Wirtschaft“ zeigt Ihnen, wie “einfach” Schuldentilgung sein kann, wenn ein Philosoph sie erklärt …


Kurioses aus Geld und Wirtschaft: Eins, zwei, drei – schuldenfrei

Wenn das doch so leicht wäre! Ein Geld-Witz veranschaulicht, auf welch “simple Weise” ein einziger Geldschein viele Leute von ihren finanziellen Verbindlichkeiten befreien könnte:

Es ist ein trüber Tag in einer kleinen irischen Stadt. Es regnet, die Straßen sind leergefegt, die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden, alle leben vom Kredit. An diesem Tag fährt ein betuchter deutscher Tourist durch die Stadt. Er hält bei einem kleinen Hotel und legt einen 100 €-Schein auf den Tresen der Rezeption. Er sagt dem Eigentümer, dass er Zimmer anschauen möchte, um vielleicht – vielleicht – eines zur Übernachtung zu mieten. Der Hotelmanager gibt ihm einige Schlüssel.

Kaum ist der Besucher die Treppen hinauf gegangen, nimmt der Hotelier den 100 €-Schein. Er rennt zum nächsten Haus und bezahlt seine Schulden beim Schlachter. Der Schlachter greift die 100 €, rennt die Straße hinunter, begleicht seine Rechnung beim Schweinezüchter. Der Schweinezüchter nimmt die 100 € und bezahlt seine Rechnung beim Futter- und Treibstofflieferanten. Dieser wiederum packt den 100 €-Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung. Der Kneipenwirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte. Die Prostituierte rennt zum Hotel und bezahlt die ausstehende Zimmerrechnung mit dem 100 €-Schein.

Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen, so dass der wohlhabende Reisende nichts bemerken würde. In diesem Moment kommt der Deutsche die Treppe herunter, nimmt den 100 €-Schein und meint, dass ihm die Zimmer nicht gefallen. Er steckt den Schein ein und verlässt die Stadt. Nun ist die Stadt ohne Schulden und man schaut mit großem Optimismus in die Zukunft.

Quelle: Philosophisches Quartett, erzählt von Peter Sloterdijk


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