Charitylauf-Premiere machte allen großen Spaß

Kassel Marathon

Das war einmal etwas ganz anderes für die Laufbegeisterten in der Region. Statt auf der Bahn, auf der Straße oder im Crossgelände absolvierten 146 Teilnehmer beim “1. LIDL-Advent-Charity-Hallenlauf” einen ungewöhnlichen Parcours in der riesigen Halle des Zentrallagers von LIDL in Edermünde.

Sieben Mal mussten sie dabei die voll gefüllten turmhohen Regale umrunden. “Hoffentlich bekommt unterwegs keiner Durst”, scherzte ein Starter vor dem Rennen ob des ständigen Anblicks der Waren. Doch ums leibliche Wohl brauchte sich niemand Gedanken zu machen. Das LIDL-Team um Personalleiter Stephan Becker, rühriger Ideengeber des Laufs, hatte eine Zielverpflegung aufgebaut, die eines Marathons würdig war, obwohl nur etwa drei Kilometer zu bewältigen waren. Das Ganze wurde getreu dem Motto noch adventlich angerichtet, entsprechend angetan waren die Teilnehmer.

“Das hat großen Spaß gemacht” …

war die einheitliche Meinung nach der Premiere. “Das ist eine super Aktion, klasse, was wir hier auf die Beine gestellt haben”, lobte der neue Geschäftsführer der LIDL-Regionalleitung, André Schröter, seine Crew und die Organisatoren von AS Event. Wichtig für ihn war aber vor allem der karitative Charakter der Veranstaltung. “So können wir über den Sport beste Brücken bauen und gemeinsam wichtige Ziele verfolgen”, sagte Schröter, selbst begeisterter Läufer.

Lars Bergmann dabei beim “Promi-Lauf”

lars-bergmann-beim-lidl-laufFür Edermündes Bürgermeister Thomas Petrich war es “eine außergewöhnliche Veranstaltung, ein faszinierend schönes Event.” Klein, aber fein bei der Erstauflage, wird es mit Sicherheit eine Fortsetzung geben. “Wir können und wollen das auf jeden Fall ausbauen, es gibt viele Möglichkeiten, die Strecke noch zu entwickeln”, erläuterte André Schröter. Er hatte zuvor mit Stephan Becker, den PSV Grün-Weiß Kassel-Topathleten Jens Nerkamp, Daniel Ybekal Berye und Nikolaj Dorka, PSV-Trainer Udo Engelbrecht, Lars Bergmann (Immovation), Werner Grommisch (Föderverein Deutscher Straßenlauf), Ahnatals Bürgermeister Michael Aufenanger, Peter Göbel-Braun (ehemaliger Direktor Diakonie Hephata), Stephan Gundlach (Laufmal), den Filmemachern Lothar Mann und Zuniel Kim und anderen im “Promi-Lauf” die Strecke selbst getestet.

Kurz-Film über Daniel Ybekal Berye als “Zugabe”

Zuniel Kims preisgekrönter Kurz-Film “Der Langstreckenläufer” über Daniel Ybekal Berye fand im Anschluss großen Beifall der Läufer und Zuschauer. Für das außergewöhnliche 15-Minuten-Werk hatte der Filmemacher zuletzt beim 32. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, bei dem der Film Welturaufführung hatte, den „Goldenen Herkules“ für die beste Produktion aus Nordhessen bekommen.

Vier junge Asylbewerber an der Spitze

Beim Rennen selbst ging es für die meisten in erster Linie ums “Dabeisein”, Zeit und Platzierungen spielten eine nicht so große Rolle. So hatte zum Beispiel der stark vertretene Marathon-Vorbereitungsstützpunkt Baunatal eigens sein Sonntagstraining nach Edermünde verlegt. Denoch ging zumindest vorne die Post ab. Dass mit Sieger Anbessejar Hagos Bisrat (PSV), Andebtkau Teklhamanot (PSV, 3.), Daniel Tasfamariam (4.) und Hailtgi Goitom (5.) gleich vier junge Asylbewerber an der Spitze waren, passte zur Premiere. Der Gesamterlös der Veranstaltung nämlich geht an Alleinreisende minderjährige Asylbewerber der Diakonie Hephata. In diese Phalanx konnte nur Martin Herbold (PSV) als Zweiter eindringen. Bei den Frauen war erwartungsgemäß PSV-Top-Läuferin Thordis Arnold die Schnellste vor den beiden Jugendlichen Klara Kuhaupt und Marie Albers (beide Warburger SV 1984).

Bekenntnis zur Integration

1500 Euro brachte der 1.LIDL-Advent-Charity-Hallenlauf an Startgebühren, Spenden und Kilometerbeitrag ein, den LIDL beisteuerte.
“Es war eine sehr schöne und spannende Veranstaltung”, freute sich auch Organisator und Moderator Winfried Aufenanger, “dafür möchten wir uns bei unserem Marathon-Partner LIDL herzlich bedanken.” Und einig waren sich die Veranstalter und Teilnehmer auch dabei, dass man mit dem sportlichen Bekenntnis zur Integration ein schönes Zeichen gesetzt hat. Quelle: www.kassel-marathon.de

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